Prävention der „Kontrastmittel-induzierten“ Nephropathie – was ist zu beachten?

2019 
Kontrastmittel-induzierte vs. Kontrastmittel-assoziierte Nephropathie Seit neuere jodhaltige, nicht ionische Kontrastmittel (KM) angewendet werden, kommt es seltener zu akuten Nierenschadigungen (acute kidney injury, AKI) nach KM-Gabe. In aktuellen grosen retrospektiven Analysen (in Summe > 100 000 Patienten) gibt es bei stationaren Patienten mit CT-Untersuchung keine erhohte Rate an AKI, wenn KM verabreicht wurde (vs. keine KM-Gabe). Nach intraarterieller KM-Gabe kommt es haufiger zu AKI als bei venoser KM-Gabe – hier spielen Cholesterinembolien durch Katheter-Manipulation eine Rolle. Der Begriff „Kontrastmittel-assoziierte Nierenschadigung“ (contrast-associated AKI, CA-AKI) ist daher bei multifaktorieller Pathogenese besser geeignet. Masnahmen bei intravenoser Kontrastmittelapplikation Die AMACING-Studie hat prospektiv die Volumengabe bei KM-Gabe zur Verhinderung von CA-AKI untersucht. Wahrend die Volumengabe keinen Effekt auf die CA-AKI-Rate hatte, fuhrte sie zu einer signifikant hoheren Rate an akuter Herzinsuffizienz. Die „Vorwasserung“ vor KM-CT-Untersuchung kann daher zu einer Patientengefahrdung durch die Volumenbelastung und zu einer Verzogerung wichtiger (Notfall-) Diagnostik fuhren – hier sollte die bisherige Praxis kritisch diskutiert und moglicherweise angepasst werden. Masnahmen bei intraarterieller Kontrastmittelapplikation Die PRESERVE-Studie hat prospektiv Volumengabe und N-Acetylcystein (ACC) bei i. a. KM-Gabe zur Verhinderung von CA-AKI untersucht. ACC zeigte keinen Nutzen und sollte daher nicht angewendet werden. Die Studie enthielt keine Gruppe ohne Volumengabe – verglichen wurden NaCl-Losung und Bikarbonatlosung. Die in beiden Gruppen niedrige Rate an CA-AKI ( Management bei Auftreten eines AKI nach KM-Gabe Neue Daten zeigen die Auswirkungen selbst kleinster Kreatinin-Anstiege (+ 0,3 mg/dl) auf Krankenhausverweildauer und Letalitat. Adaquate und zeitnahe AKI-Behandlung – mit oder ohne vorherige KM-Gabe! – ist daher wichtig, um das Outcome der Patienten zu verbessern. Hier ist die definitive Klarung der AKI-Genese (pra- vs. post- vs. intrarenal) wichtig, um die weitere Therapie zu steuern. Dazu bietet sich das primar interdisziplinare Vorgehen mit Einbeziehung eines Nephrologen an.
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