Seroprävalenz von Antikörpern gegen schwangerschaftsrelevante virale Infektionserreger bei Mitarbeiterinnen im Gesundheitswesen

2012 
Medizinisches Personal hat im Rahmen seiner Tatigkeit Kontakt mit infektiosen Patienten. Die Arbeitsplatzsituation schwangerer Mitarbeiterinnen bedarf besonderer Aufmerksamkeit, da normalerweise mild verlaufende Infektionen in der Schwangerschaft zu Schadigungen des Ungeborenen fuhren konnen. Zwischen Marz 2007 und Juli 2011 wurden 424 schwangere Beschaftigte am Universitatsklinikum Frankfurt untersucht. Es fanden serologische Testungen auf Antikorper gegen Varizellen (VZV), Masern, Mumps, Roteln (MMR), Zytomegalievirus (CMV) und Parvovirus B19 statt. Die erhobenen Seropravalenzdaten unseres Gesamtkollektives bezuglich VZV, MMR, CMV und Parvovirus B19 entsprachen denen in der deutschen Allgemeinbevolkerung. Arztinnen wiesen jedoch gegenuber den Erregern der beiden nicht impfpraventablen Infektionskrankheiten [CMV: 37,5% (KI 27,4–48,5); Parvovirus B19: 69,3% (KI 58,6–78,7)] niedrigere IgG-Seropravalenzen auf als Mitarbeiterinnen aus der Pflege [CMV: 53,4% (KI 46,1–60,6), Parvovirus B19: 75,1% (KI 68,4–81,1)]. Bemerkenswerterweise fanden sich nur bei jeder funften Mitarbeiterin IgG-Antikorper gegen alle 6 untersuchten viralen Erreger, bei den Arztinnen sogar nur bei jeder sechsten. Pauschale Beschaftigungsverbote aufgrund fehlender Immunitaten wurden dazu fuhren, dass die uberwiegende Zahl der schwangeren Beschaftigten nicht im Gesundheitswesen bzw. in der Kinderbetreuung eingesetzt werden konnte.
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