Die Bedeutung der Faktor-VIII-Genmutation für das Risiko einer Antifaktor-VIII-Antikörperbildung
1996
Die Hamophilie A ist die haufigste schwere Gerinnungsstorung, welche durch ein fehlendes oder in seiner Funktion beeintrachtigtes Faktor-VIII-Protein verursacht wird (Vehar et al. 1989). Die hierfur verantwortlichen Mutationen im Faktor-VIII-Gen sind auserordentlich vielfaltig (Tuddenham et al. 1994). Die Gerinnungsstorung ist inzwischen mit hochgereinigten aus Plasma oder genetisch hergestellten Gerinnungskonzentraten gut therapierbar. Das Auftreten von Antifaktor-VIII-Antikorpern bei etwa 5–30% der Hamophilie-A-Patienten stellt allerdings eine schwerwiegende Komplikation dieser Therapie dar (Scharrer et al. 1993). Die Hemmkorper neutralisieren den zugefuhrten Faktor VIII, so das dieser hamostaseologisch unwirksam wird. Die Pathogenese der Hemmkorperbildung ist weitgehend unbekannt, auch wenn fruhere Studien versucht haben, die Bedeutung moglicher Einflusfaktoren (s. unten) zu untersuchen. So wurde die Bedeutung des HLA-Systems fur die Hemmkorperbildung von Frommel et al. (1977) und Lippert et al. (1990) untersucht. Andere Arbeitsgruppen untersuchten Einflusfaktoren, welche durch die Behandlung des Patienten bestimmt werden, wie z.B. Alter bei Therapiebeginn, Intervalle und Dosierung der Faktor-VIII-Substitutionen und Art des angewendeten Konzentrats (Ehrenforth et al. 1992; McMillan et al. 1988; Review Aledort 1994). Ein eindeutiger Zusammenhang einer dieser Variablen und der Hemmkorperbildung wurde allerdings nicht gefunden.
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