Bedingungen der Bindung von Digitalisglykosiden an die Serumeiweißstoffe

1939 
Um die Art der chemischen Bindung von Digitalisglykosiden an Serumeiweisverbindungen zu erklaren, wurden die quantitativen Verhaltnisse dieser Bindung unter verschiedenen Bedingungen gepruft. Die Bindungsversuche wurden unter Verwendung des fruher beschriebenen Verfahrens der Austauschdialyse ausgefuhrt. Die Bestimmung der Glykosidkonzentrationen erfolgte dabei stufenphotometrisch auf der Grundlage der Baljetschen Farbreaktion. 1. Milieubedingungen: Die Bindungsfahigkeit von Serumeiweis fur Digitoxin wird durchpH-Veranderungen in begrenztem Bereich und durch Erhohung des Ca-Gehalts nicht beeinflust. Dialysiertes Serum verliert nichts an Bindungsfahigkeit, und Zusatz von Serumdialysat ist ohne Einflus. Durch Erwarmen inaktiviertes Serum verliert seine Bindungsfahigkeit fur Digitoxin und gewinnt sie durch Reaktivierung wieder. 2. Die Bindung scheint bei Prufung steigender Konzentrationen nicht den Gesetzen der Adsorption zu folgen. In niedrigen Konzentrationen ist die Bindung sogar relativ geringer. Temperatureinflusse machen sich nicht geltend, weder im Sinne einer Beeinflussung der Bindung nach Adsorptionsgesetzen noch nach van 't Hoffs Regel der Temperaturabhangigkeit chemischer Umsetzungen. Adsorptionsverdrangende Mittel wie Gallensauren oder Saponine hemmen die Bindungsfahigkeit nicht. 3. Die Bindung an die Eiweisstoffe ist fur das Strophanthin reversibler Natur und beschrankt reversibel auch fur das Digitoxigenin; fur das Digitoxin dagegen besteht praktisch keine Reversibilitat. 4. Die Bindung von Digitoxin an Eiweis verlauft schneller als die des Strophanthins.
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