Konfrontierende Stilmittel in der Verkehrssicherheitsarbeit. Europaeischer Kongress

1999 
In Bonn fand der Europaeische Kongress "Verkehrssicherheitskampagnen - Einsatz konfrontierender Stilmittel in der Verkehrssicherheitsarbeit" statt. Er wurde von der Bundesanstalt fuer Strassenwesen (BASt) und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) durchgefuehrt. Mehr als 140 Teilnehmer aus 16 Laendern nahmen daran teil. Der Einsatz konfrontierender Stilmittel ist ein strittiges Thema. In Deutschland dominiert unter Fachleuten die Meinung, positive Darstellungen wuerden von der Oeffentlichkeit staerker wahrgenommen und akzeptiert. Konfrontierende Stilmittel koennen unter bestimmten Bedingungen betroffen machen und beim Betrachter zu einer Auseinandersetzung mit den Folgen risikoreichen Verhaltens fuehren. Juergen BARTH von der Universitaet Freiburg wies darauf hin, dass die maximale Wirkung von Angstbotschaften bei "mittlerer Furchtinduktion" bestehe. Dieser Meinung schloss sich J.R. EISER von der University of Exeter an. Alois SCHUETZENHOEFER vom Kuratorium fuer Verkehrssicherheit unterschied nach Staerkegraden der Furchtappelle - so zeigen niedrigaengstliche Personen insgesamt geringe Einstellungsaenderungen, am ehesten aber noch bei starken Angstbotschaften. Hochaengstliche Personen zeigen die staerksten Einstellungsaenderungen bei niedrigen Angstbotschaften. SCHUETZENHOEFER folgerte, dass Furchtappelle auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmt werden muessen. Dies vertrat auch Ruediger TRIMPOP von der Universitaet Jena. Stefan GRUENEWALD vom Rheingold-Institut fuer qualitative Markt- und Medienanalysen stellte eine Untersuchung von Plakatmotiven mit unterschiedlichen Stilrichtungen vor. Im Mittelpunkt muss die Gestaltung des einzelnen Motives im Rahmen einer Stilrichtung sein. Grundsaetzlich abgelehnt wird der Einsatz konfrontativer Stilmittel vom Belgischen Institut fuer Strassenverkehr. In Spanien wird dagegen verstaerkt auf konfrontierende Stilmittel gesetzt. Konfrontierende Stilmittel sind eine von mehreren Anspracheformen. Es ist durchaus moeglich, dass bei der gegenwaertigen Informationsueberlastung und den neuen Sehgewohnheiten zurueckhaltende Stilmittel immer weniger Aufmerksamkeit erlangen und konfrontierende daher an Bedeutung gewinnen. (KfV/A)
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