Schmerzbehandlung mit stark wirksamen Analgetika

1994 
Opioid-Analgetika entfalten ihre antinozizeptive Wirkung durch Interaktion mit Opiatrezeptoren. Dabei kommt es zur Bildung eines Pharmakon-Rezeptor-Komplexes. Die Opioid-Analgetika (und Opioid-Antagonisten) unterscheiden sich in ihrer Affinitat zum Rezeptor. Aber auch ihre Fahigkeit, nach Bildung des Komplexes mit dem Rezeptor einen antinozizeptiven Effekt auszulosen, ihre intrinsische Aktivitat, und damit auch die Grose des Maximaleffektes, kann unterschiedlich sein. Die spezielle Wirkstarke (relative intrinsische Aktivitat) eines Opioids kann man in Werten zwischen 1 und 0 ausdrucken. Dabei entspricht 1 einem vollen Agonisten (Morphin) und 0 einem reinen Antagonisten (Naloxon). Partielle Agonisten weisen eine relative intrinsische Aktivitat zwischen 0 und 1 auf. Opioid-Analgetika besitzen als Agonisten sowohl eine Affinitat zum Rezeptor als auch eine mehr oder weniger starke intrinsische Aktivitat, wahrend Opioid-Antagonisten zwar Affinitat zum Rezeptor ausweisen, jedoch keine bzw. keine nennenswerte intrinsische Aktivitat. Opioid-Analgetika und Opioid-Antagonisten konkurrieren um die Bindung am gleichen Rezeptor (Kompetition). Entsprechend dem Massenwirkungsgesetz kann durch Konzentrationsanderung eines Opioids das Ausmas der Bindung eines anderen an die Rezeptoren — und damit auch der antinozizeptive Effekt — verandert werden. Die schematische Modellvorstellung eines Opiatrezeptors ist in Abbildung 16.1 dargestellt.
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