Wie begegnen wir dem Matthäuseffekt in Reallaboren? Selektivität in partizipativen Prozessen

2021 
Die Komplexitat und Dynamik realweltlicher Probleme, die in transdisziplinaren Projekten adressiert werden, erfordert die Beteiligung aller direkt und indirekt betroffenen Bevolkerungsgruppen am Partizipationsprozess. Allzu haufig fuhren jedoch Effekte der sozialen Selektivitat dazu, dass die Beteiligten meist aus einem soziookonomisch ahnlichen Milieu stammen (mittelstandisch, mannlich, einheimisch) und Personen mit Migrationshintergrund, Frauen, Jugendliche und Angehorige der unteren Einkommensschichten eher schwach oder gar nicht vertreten sind. Dadurch droht der Matthaus-Effekt („wer hat, dem wird gegeben“), wenn sich soziookonomisch starke Personen besonders fur ihre Belange einsetzen, wahrend die Interessen (ressourcen-)schwacherer unterreprasentiert bleiben. Der Beitrag adressiert drei Fragen: 1. Wie kann sichergestellt werden, dass alle Bevolkerungsgruppen bei Partizipationsprozessen erreicht werden? 2. Wie konnen die Anliegen aller Bevolkerungsgruppen dabei involviert werden? 3. Wie kann die Zivilgesellschaft bei Partizipationsprozessen zu Co-Creatoren ermachtigt werden? Vor dem Hintergrund gemachter empirischer Erfahrungen in den Projekten Reallabor Schorndorf und Reallabor Altmarkkreis werden diese Frage reflektiert. Auf Basis dieser Reflexion werden Handlungsempfehlungen fur Forschende und Praxisakteure sowie offene Forschungsfragen abgeleitet.
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