Polens Wirtschaft wenig beeindruckt von globaler Konjunkturabschwächung

2011 
Die Erholung der Konjunktur in Polen hatte sich zu Beginn des Jahres 2011 fortgesetzt. Mit einer steigenden Auslastung der Produktionskapazitaten hatten auch die Unternehmensinvestitionen sich wieder starker belebt. Sie trugen positiv zur Binnennachfrage bei, der wichtigsten Triebkraft der wirtschaftlichen Expansion. Der private Konsum blieb trotz beschleunigter Inflation und einer Mehrwertsteuererhohung weiter nach oben gerichtet. Die gute Konjunktur hatte auch eine Verbesserung der Arbeitsmarktlage zur Folge: Die Beschaftigung in den Unternehmen stieg wieder kraftiger an, die Arbeitslosenquote verringerte sich aber noch kaum. Im Verlauf des Jahres 2011 hat sich das konjunkturelle Klima allerdings etwas abgekuhlt. Die Verschlechterung des ausenwirtschaftlichen Umfeldes und damit verbundene Risiken fur Nachfrage und Produktion haben die Aussichten fur den Prognosezeitraum eingetrubt: Von der Binnennachfrage werden 2012 schwachere Impulse fur die wirtschaftliche Expansion kommen. Investitionen in den Unternehmen werden zeitlich nach hinten verschoben, der Beschaftigungsaufbau wird abgebremst werden. Auch der private Konsum wird im kommenden Jahr wohl etwas gedampfter zunehmen. Leicht entspannt hat sich die Haushaltslage. Das hohe Budgetdefizit von nahezu 8% des Bruttoinlandsproduktes im Jahr 2010 hat sich im Folgejahr auf etwa 5% verringert und fiel damit geringer aus als ursprunglich veranschlagt. Dafur sind allerdings grostenteils Sondereffekte verantwortlich, wahrend der strukturell verursachte Anteil des Defizits weiter erheblich ist. Angesichts bisheriger Versaumnisse ist die Politik gefordert, die Reform der offentlichen Finanzen konsequenter als bislang anzugehen und einen Ausweg aus dem weiteren Anstieg der Schuldenquote zu weisen.
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