Plättchen-assoziierte Immunglobuline (PAIg) beim HELLP-Syndrom

1991 
Das geburtshilfliche Vorgehen beim HELLP-Syndrom (Hemolysis, Elevated Liver Enzymes, Low Platelets) ist Gegenstand kontroverser Diskussionen: Zum einen wird die rasche Beendigung der Schwangerschaft empfohlen, zum anderen wird uber erfolgreiche konservative Masnahmen berichtet, die zwischenzeitlich eine Induktion der fetalen Lungenreife erlaubten. Berichte uber eine ebenfalls bei den Kindern von Muttern mit HELLP-Syndrom beobachtete Thrombozytopenie, veranlaste einige Autoren, die Frage nach im Plasma zirkulierenden Immunkomplexen zu stellen (Weinstein 1985, Brazy et al. 1982). Der bei einigen Patientinnen mit HELLP-Syndrom nachgewiesene Thrombozytenanstieg unter Kortikoste-roidtherapie (Thiagarajah et al. 1984), vergleichbar mit dem positiven Effekt von Steroiden bei der Idiopathischen Thrombozytopenischen Purpura (ITP), scheint diese Hypothese zu stutzen. Andere konnten dagegen keinen Effekt einer Korti-kosteroidtherapie auf die Thrombozytenzahlen beim HELLP-Syndrom beobachten (Sibai et al. 1986). Da die Frage nach einer immunhamatologischen Genese der Thrombozytopenie beim HELLP-Syndrom bisher noch nicht in vitro geklart wurde, haben wir 6 Patientinnen mit definiertem HELLP-Syndrom mit dem in Tubingen entwickelten Plattchen-Adhasions-Immunfluoreszenz-Test (PAIFT) untersucht. Untersucht wurde ferner mit der Immunfluoreszenz eine Kontrollgruppe bestehend aus Patienten mit ITP (n = 21) — bei dieser Erkrankung gilt in der Mehrzahl der Falle eine autoimmunologische Genese als gesichert.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    6
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []