Selbstständigkeit und Gleichheit — Eine biographische Fallanalyse zu Milieubindungen einer Schulleiterin

2002 
Mit dem Zusammenbruch der DDR und der darauffolgenden Wiedervereinigung anderte sich nicht nur das Institutionengefuge in Ostdeutschland. Auch die Milieus gerieten dadurch unter enormen Transformationsdruck. Den radikalen Veranderungen und Beharrungen der Milieus im engeren Verflechtungsraum von Berlin/Brandenburg nachzugehen, ist Gegenstand der folgenden Fallanalyse. Sie befasst sich konkret mit den Milieubildungsversuchen und Milieueinbindungen einer Schulleiterin der Gesamtschule in Grunow, dieser am Stadtrand von Berlin liegenden brandenburgischen Gemeinde mit hoher Lagegunst und wachsenden Steuereinkunften. Dieses Fallbeispiel schlusselt einmal die — auch politische — Brisanz unterschiedlicher Erziehungsstile und Padagogikkonzepte im ’postsozialistischen’ Verflechtungsprozess auf. Zugleich verfolgt die Fallrekonstruktion Netzwerkeffekte der relativen Persistenz von Wertbindungen des DDR-Milieus bis in die Gegenwart hinein. Schlieslich zeigt sie die Wirkmachtigkeit spezifischer Familientraditionen, die in die Zeit vor der Entstehung der DDR zuruckweisen. Die dabei zu beobachtenden Milieubildungsprozesse bleiben in den jeweiligen gesellschaftlichen Kontext eingebunden — den sie aber zugleich ihrerseits mit strukturieren und mit transformieren.
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