Wertigkeit des sFlt1/PlGF-Quotienten als Prädiktionsparameter bei Schwangeren mit erhöhtem Präeklampsierisiko

2014 
Die Dysbalance proangiogener (Placental Growth Factor=PlGF) und antiangiogener Faktoren (soluble fms-like tyrosine kinase 1=sFlt-1) gilt heute als pathophysiologische Grundlage bei der Entstehung einer Praeklampsie (PE), eines HELLP-Syndroms (Haemolysis, Elevated Liver enzymes, Low Platelets) oder einer intrauterinen Wachstumsretardierung (IUGR). Der sFlt1/PlGF-Quotient, ein sensitiver und robuster diagnostischer Marker, ist bereits Wochen vor der Krankheitsmanifestation erhoht. Ziel dieser Studie war es, die Wertigkeit des sFlt1/PlGF-Quotienten als pradiktiven Faktor bei Risikopa­tientinnen zu untersuchen. In diese prospektive Studie wurden 68 Patientinnen mit einer Einlingsschwangerschaft und mindestens einem Risikofaktor fur das Auftreten einer PE, eines HELLP-Syndrom oder einer IUGR im Schwangerschaftsverlauf eingeschlossen. Die Patientinnen wurden je nach Verlauf der Schwangerschaft in eine Gruppe mit Symptomen (Fallgruppe) und eine Gruppe ohne Symptome (Kontrollgruppe) fur eine der oben genannten Erkrankungen unterteilt. Der sFlt1/PlGF-Quotient wurde bei der Aufnahme in die Studie und im weiteren Schwangerschaftsverlauf bestimmt. Eine PE, ein HELLP-Syndrom oder eine IUGR trat bei 41% der Risikopatientinnen auf… Der absolute Wert des sFlt-1/PlGF-Quo­tienten war nur bei der Gruppe mit Symptomen auf ≥85 erhoht und zeigte sich in der 25+0-31+0 SSW (p=0,005) und ab der 35+0 SSW (p=0,044) als pradiktiver Faktor fur eine PE, ein HELLP-Syndrom oder eine IUGR. Ab 7–10 Wochen vor der Entbindung war, in der Fallgruppe starker als in der Kontrollgruppe, ein Anstieg des sFlt1/PlGF-Quotienten zu beobachten. Dieser war 0–2 Wochen vor der Entbindung bei beiden Gruppen (Kontrollgruppe (MW±SA 66,9±134) vs. Fallgruppe (MW±SA 393,3±147,4, p=0,021) am starksten und zeigte sich ebenfalls als pradiktiver Faktor fur eine der genannten Schwangerschaftserkrankungen (p=0,025). Bei Risikoschwangeren kann der sFlt1/PlGF-Quotient fur die Einschatzung des individuellen Risikos fur eine PE, ein HELLP-Syndrom oder eine IUGR im Schwangerschaftsverlauf genutzt werden. Wiederholte Messungen des Quotienten versprechen eine risikoangepasste Betreuung dieser Patientinnen.
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