Interventionelle Radiotherapie bei hepatozellulärem und cholangiozellulärem Karzinom

2009 
Neue, interventionell gefuhrte Verfahren in der Radiotherapie haben vielversprechende Ergebnisse bei Patienten mit fortgeschrittenen nichtoperablen Lebertumoren gezeigt. Mit der interstitiellen Brachytherapie konnen Tumoren behandelt werden, deren Behandlung aufgrund von Grose oder Nahe zu Risikostrukuren mit anderen Verfahren nicht moglich ware. In Abhangigkeit von Lasionsdiameter und -geometrie erfolgt nach CT- oder MRT-gefuhrter Positionierung der Brachytherapiekatheter in Lokalanasthesie die einzeitige Hochdosisraten-(HDR-)Brachytherapie mit Iridium-192 (192Ir; Zieldosis 15–20 Gy). Bei sehr grosen Tumoren (>8 cm) hat sich das zweizeitige Vorgehen innerhalb von 14 Tagen bewahrt. Ein weiteres radiotherapeutisches Verfahren ist die transarterielle Radioembolisation mit Mikrospharen mit dem Betastrahler Yttrium-90 (90Y), das auch bei diffusem Tumorwachstum eingesetzt werden kann. Entsprechend ist bei Patienten mit HCC die stadienadaptierte Therapieentscheidung insbesondere fur BCLC B und C wieder in Bewegung. Fur singulare Herde >4 cm (Anzahl ≤4) ist die Brachytherapie im Gegensatz zur Radiofrequenzablation gut geeignet. Bei einem diffusen Befall von mehr als 4 Herden oder sehr grosen Lasionen (≥8 cm) ist die Radioembolisation (im Gegensatz zur transarteriellen Chemoembolisation) eine gute Behandlungsoption. Beide Methoden konnen ohne wesentliche Risiken bei Pfortaderthrombose eingesetzt werden. Randomisierte Studien zur Kombination der Brachytherapie und der Radioembolisation mit systemischer Therapie durch Sorafenib bei BCLC A–C stehen unmittelbar vor der Initiierung.
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