Nahrungszusammensetzung unterschiedlicher Entwicklungsstadien von Jungfischen der Donau

Die Nahrungszusammensetzung unterschiedlicher Entwicklungsstadien von Jungfischen (Cyprinidae) an zwei unterschiedlichen Mesohabitaten, einer naturliche Schotterbankstelle und einer stark regulierten Blockwurfstelle, der Donau ostlich von Wien, Osterreich, wurde untersucht. Die Fischlarven wurden anhand ihrer korperlichen Entwicklung in funf verschiedene Larvenstadien (L2 - L6) eingeteilt. Folgende Fragen waren bei der Analyse von Interesse: Wie setzt sich die Nahrung der einzelnen larvalen Entwicklungsstadien zusammen? Gibt es Unterschiede zwischen den Larvenstadien? Besteht ein Zusammenhang zwischen der Korpergrose der Larven und Grose der aufgenommenen Nahrung? Ist die Nahrungszusammensetzung der Larven zwischen den beiden Mesohabitaten Blockwurf und Schotterbank auf Grund hydrologischer und geomorphologischer Unterschiede anders? Beeinflussen Umweltfaktoren wie Wassertemperatur, Wassertiefe, Stromung und Pegel die Nahrungszusammensetzung der einzelnen Entwicklungsstadien? Die Ergebnisse zeigten signifikante Unterschiede zwischen den Larvenstadien bezuglich der Nahrungszusammensetzung. Weniger entwickelte Stadien bevorzugten eher kleinere Nahrung, wie Rotifera, Copepoda und Phytoplanktonpartikel im Vergleich zu den schon starker entwickelten Stadien, die vor allen Chironomidenlarven, Thysanoptera und Diptera aufgenommen haben. Untersuchungen der aufgenommenen Chironomidenlarven zeigten, dass mit zunehmender Korpergrose signifikant grosere Nahrung aufgenommen wird. Die unterschiedlichen Umweltbedingungen an den beiden Mesohabitaten, wie Wassertemperatur, Wassertiefe, Stromung und Pegel, beeinflussen die Verfugbarkeit der Nahrung. Die beiden Mesohabitate zeigten keine Unterschiede bezuglich des Wachstums und der Entwicklung der Larven, liefern jedoch trotz der unterschiedlichen geomorphologischen und hydrologischen Gegebenheiten ein ausreichendes, aber unterschiedliches Nahrungsangebot fur jedes Entwicklungsstadium.