Die Empfehlungen der S2k-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Metaphylaxe der Urolithiasis bilden einen sicheren Handlungskorridor für die ureterorenoskopische Steintherapie – Ergebnisse der BUSTER-Studie
2017
Hintergrund Angesichts der hohen Inzidenz, Pravalenz und Rezidivrate der Urolithiasis sollte die Steintherapie bei hoher Steinfreiheitsrate komplikationsarm sein. Die deutsche S2k-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie und Metaphylaxe der Urolithiasis (DS2k-LL) gibt abhangig von Steinlage und -grose Empfehlungen der ersten und zweiten Wahl fur die Steintherapie. Als Therapie der ersten Wahl kommt fur die meisten Steine die Ureterorenoskopie (URS) in Betracht, nur bei Nierensteinen > 20 mm und proximalen Harnleitersteinen ≤ 10 mm ist die URS Option der zweiten Wahl. Studienziel war, den Einfluss des Einsatzes der URS als Therapie der ersten bzw. zweiten Wahl auf die Endpunkte Steinfreiheit und Komplikationsschwere zu prufen. Material und Methoden Die multizentrische prospektive Beobachtungsstudie „Bewertung der ureterorenoskopischen Steintherapie – Ergebnisse hinsichtlich Komplikationen, Lebensqualitat und Steinfreiheitsrate“ (BUSTER) erfasste von Januar bis April 2015 an 14 deutschen urologischen Kliniken standardisiert perioperative Daten von 307 Patienten mit Steintherapie durch URS. Therapieentscheidungen wurden durch das Studienprotokoll nicht beeinflusst. Ergebnisse Univariat betrachtet wurde bei Uretersteinen signifikant haufiger Steinfreiheit erreicht, wenn die URS Therapie der ersten Wahl war (OR 2,21; 95 %-KI 1,11 – 4,40; p = 0,027). Adjustiert um Alter, BMI, ASA-Score, praoperative Harnleiterschienung, Steinlage und -grose, Vorhandensein multipler Steine, Erfahrung des Operateurs, akute bzw. elektive URS sowie OP-Zeit hatte die Anwendung der URS als Therapie der ersten Wahl keinen signifikanten Einfluss auf die Steinfreiheitsrate (OR 2,048; 95 %-KI 0,890 – 4,710; p = 0,092). Adjustiert um Steinlage und -grose sowie Harnleiterschienung nach URS hatte die Anwendung der URS als Therapie der ersten Wahl keinen signifikanten Einfluss auf die Komplikationsschwere (OR 1,019; 95 %-KI 0,347 – 2,993; p = 0,973). Schlussfolgerung Die URS erwies sich anhand unserer Daten unabhangig vom Grad der Leitlinienkonformitat als sicheres und effektives Steintherapieverfahren. Wenngleich bei URS als Therapie der ersten Wahl haufiger Steinfreiheit erreicht wurde, waren die Ergebnisse bei URS als Therapie der zweiten Wahl nicht signifikant schlechter. Die Empfehlungen der DS2k-LL bilden somit einen sicheren Handlungskorridor fur die ureterorenoskopische Steintherapie. Die Tendenz zu hoheren Steinfreiheitsraten bei URS als Therapie der ersten Wahl sollte durch weitere Studien gepruft werden.
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