Rechtsextremismusforschimg in Europa: „From new consensus to new wave?“

2011 
Der Forscher als „einsamer Wolf ist eine bedrohte Spezies. Im Zeitalter der Transdisziplinaritat und der Projektkollaboration, in dem sich multikulturelle Expertenteams vergleichenden Studien widmen oder „Kulturtransfer “ forensisch untersuchen, gibt es Forscher, die mehr Erfahrung im Ausfullen von Projektantragen und im Skypen haben als mit Archivarbeit. Atemberaubende Forschungsbudgets werden jahrlich darauf verwandt, akademische Forschergruppen aus verschiedensten Herkunftslandern zu finanzieren, die mehr Ahnlichkeit mit von Vereinsmanagern zusammengestellten exotischen Fusballteams haben als mit dem einsamen Marathonlaufer jener Pra-Computer-Ara, in der Sitzeisch noch Voraussetzung fur den akademischen Wissenserwerb war. Seither scheint es, als ob Zitate und Fusnoten derart einfach gegoogelt werden konnten, dass der Besuch einer konkreten physisehen Bibliothek praktisch uberussig geworden ist - eine Entwicklung, die Jorge Luis Borges sicher begeistert hatte.2 Doch wie modern die Recherchetechnologie in den Geistesund Sozialwissenschaften auch sein mag, archetypische Probleme wie die Etablierang von Schlusseldefinitionen und eines konzeptionellen Rahmens, der fur produktives Forschen so uberaus essentiell ist, lassen sich nicht uber den Algorithmus einer Suchmaschine losen; ebenso wenig, wie ein Workshop oder eine Videokonferenz jene begrifiche Klarheit fur grundlegende Fragestellungen generieren kann, wie sie sich aus der sinnvollen Auseinandersetzung mit gemeinsamen Mustern zwischen Einzelphanomenen - der Grundlage aller geschichtlichen „Vergleichbarkeit “ und zusammenfassender Uberblicke - ergibt.
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