Klinisches Management beim Einsatz von Betamimetika zur Behandlung vorzeitiger Wehen. Erste Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage

2004 
Fragestellung: Der Einsatz von tokolytischen Substanzen zur Behandlung vorzeitiger Wehentatigkeit ist seit vielen Jahren etabliert. Im Jahre 1991 fuhrten wir eine wissenschaftliche Erhebung zum klinischen Management der Fruhgeburtlichkeit durch. Ein wesentlicher Schwerpunkt war es hierbei, einen Uberblick zum Stellenwert und zur praktischen Durchfuhrung der tokolytischen Behandlung zu gewinnen. Fur diesem Zweck baten wir alle geburtshilflichen Abteilungen der Universitaten und Akademischen Lehrkrankenhauser in den damaligen alten Bundeslandern um Mitarbeit. Da sich sowohl medizinisch als auch regional-strukturell in uber einem Jahrzehnt viel verandert hat, erscheint es sinnvoll, den Standort des klinischen Managements der Fruhgeburtlichkeit bundesweit neu zu bestimmen. Material und Methode: Wie im Jahre 1991 besteht die Umfrage wieder aus zwei Teilen: Diese Fragebogen wurden an die geburtshilflichen Abteilungen aller Krankenhauser in Deutschland verschickt (n=636). Vorlaufige Ergebnisse: Bislang haben 220 Kliniken mit der Rucksendung der ausgefullten Fragebogen geantwortet (35% Rucklaufquote). Fur eine vorlaufige Ubersicht der Studienresultate haben wir die Daten einer Zufallsstichprobe mit den Antworten von 470 Fallbeispielen ausgewertet (in Klammern die Werte der Umfrage von 1991). Bei 28% (7%) der Falle wurde die Beendigung der Tokolyse vorgeschlagen, bei 12% (14%) eine Reduktion, 25% (34%) die Beibehaltung und 27% (31%) eine Erhohung der Dosierung. Bei 8% (14%) wurde die maximal mogliche Dosierung gewahlt. Kommentar: Beim Vergleich dieser ersten Ergebnisse mit Zahlen der Umfrage von 1991 (mit denselben Fallbeispielen) fallt der enorme Anstieg der Falle auf, in denen man sich zur Beendigung der Tokolyse entschlossen hatte. Dies lasst darauf schliesen, dass heute deutlich weniger tokolysiert wird als vor 13 Jahren. Dafur spricht auch, dass die Rate der maximal dosierten Tokolysen fast auf die Halfte gesunken ist. Weitergehende Analysen des vorliegenden Datenmaterials sollen zeigen, in welchem Mase die klinischen Parameter Anamnese, CTG, Zervixbefund und Wehenperzeption der Schwangeren die Dosierung der tokolytischen Behandlung beeinflussen. (Mit Unterstutzung der Deutschen Forschungsgemeinschaft)
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