Keimspektrum und Resistenzlage bei Harnwegsinfektionen im Kindesalter

2007 
Pyelonephritiden mussen noch vor Erhalt des Kulturbefunds entsprechend dem zu erwartenden Keim- und Resistenzspektrum antibiotisch behandelt werden. Bei erster symptomatischer Harnwegsinfektion (HWI) uberwiegen unverandert uropathogene Escherichia coli. Bei rezidivierenden HWI sowie unter antibiotischer Dauerprophylaxe kommt es zu einer zunehmenden Verschiebung des Keimspektrums bis zu anderen Enterobakterien und Pseudomonaden. Enterokokken werden in etwa 20% der Falle nachgewiesen. Die Resistenz von E.coli gegenuber Ampicillin betragt 40–50%, dennoch ist es in Kombination mit Aminoglykosiden oder Zephalosporinen sinnvoll, um deren Enterokokkenlucke zu schliesen. Auch gegenuber Trimethoprim/Sulfamethoxazol sind in vitro nur 60–70% der E. coli sensibel, deshalb sollte der Einsatz auf Zystitiden beschrankt bleiben. Die Sulfonamidkomponente sollte nicht mehr angewendet werden. Eine orale Alternative stellt Amoxicillin kombiniert mit Clavulansaure dar. Zephalosporinresistente uropathogene Enterobaktrerien werden v. a. bei rezidivierenden HWI bzw. unter antibiotischer Dauerprophylaxe beobachtet. Eine unverandert gunstige Resistenzlage findet sich fur Aminoglykoside und Chinolone; Letztere sollten jedoch nur in begrundeten Einzelfallen gegeben werden.
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