Individualisierte Immuntherapie von Tumorerkrankungen mittels Peptidimpfstoffen – Funktioniert das vielleicht doch?
2020
Bereits der Arzt und Forscher Paul Ehrlich stellte die These auf, dass das Immunsystem nicht nur Infektionen bekampft, sondern auch gegen Krebs vorgehen kann. Uber die moglichen positiven Auswirkungen einer simultanen Infektion auf den Verlauf einer Krebserkrankung wurde bereits im alten Agypten ca. 2600 v. Chr. berichtet. Jedoch wurde erst ab den 1960er-Jahren klar, dass das Immunsystem Krebszellen gezielt bekampfen kann, und erst ab den 1990er-Jahren wurde langsam aufgeklart, wie dies vor sich geht. Vor diesem Hintergrund sollen deshalb die Bemuhungen der letzten 30 Jahre hinsichtlich der Entwicklung therapeutischer Impfungen gegen Krebserkrankungen kurz zusammengefasst und deren bisherige Erfolglosigkeit beleuchtet werden. Auserdem werden in einem Ausblick zukunftige eventuell Erfolg versprechende Entwicklungen in diesem Kontext diskutiert. Dabei werden die verfugbare wissenschaftliche Literatur, aber auch eigene Ergebnisse berucksichtigt. Es ergeben sich ganz zentrale Fragen, etwa: Wie unterscheiden sich Krebszellen von normalen Zellen? Wie kann das Immunsystem diese Unterschiede erkennen? Was sind tumorspezifische Antigene? Warum mussen tumorspezifische Antigene in individueller Weise ausgesucht und angewendet werden? Wie induziert man eine effiziente Immunantwort? Welche pharmazeutischen Formulierungen, Adjuvanzien und Impfrouten sind effektiv? Letztlich stellen wir dar, warum es sich moglicherweise doch lohnt, die bisher vollig erfolglose Peptidimpfung (gemessen an bisher zugelassenen Therapeutika) weiterzuverfolgen.
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