Lipidinfusionen und nosokomiale Septikämien bei Frühgeborenen

2009 
Einleitung: Als Risikofaktor fur bakterielle Infektionen bei sehr kleinen Fruhgeborenen wird die parenterale Ernahrung uber zentrale und periphere Venenkatheter angesehen. Besonders Lipidinfusionen erhohen das Risiko fur nosokomiale Infektionen. Durch Veranderungen der Zubereitung und Applikation von Nahrlosungen und Medikamenten konnen katheterassoziierte Septikamien bei Fruhgeborenen reduziert werden (1). Wir haben untersucht, ob durch Umstellung der Zubereitung von Lipidinfusionen die Sepsishaufigkeit gesenkt werden kann. Methode: Im Juni 2005 wurde die Zubereitung von Lipidinfusionen umgestellt: Im Sterilraum der Klinikumsapotheke wird ein Lipidstandard bestehend aus 24ml Clinoleic 20%, 6ml Vitalipid und 100mg Soluvit in einer 50ml Perfusorspritze hergestellt, mit der Infusionsleitung versehen und steril verpackt. Zuvor wurden die Lipidinfusionen auf der Station unter der Laminarairflow-Bank selbst gemischt. Ausgewertet wurde die Haufigkeit der Septikamien bei Fruhgeborenen <32 SSW (Entlassjahrgange aus der Neonatalstatistik) und die Rate an Gefaskatheterassoziierten Infektionen bei ELBW (Aufnahmejahrgange aus Neokiss) der Jahre 2003–2007. Ergebnisse: Sepsisrate der Fruhgeborenen mit GA <32 SSW fur die Jahrgange 2003–2007: 15%; 19%; 24%; 18%; 23%. Katheterassoziierte Sepsen pro 1000 Venenkathetertage fur Fruhgeborene mit GG 500–999g fur die Jahrgange 2003–2007: 2; 10; 10; 20; 16. Schlussfolgerung: Durch den Wechsel der Lipidzubereitung von den Behandlungsstationen zur Krankenhausapotheke konnte die erhoffte Reduktion von Sepsen bei unseren Fruhgeborenen nicht erzielt werden. Literatur: (1) Aly H. Is Bloodstream Infection Preventable Among Premature Infants? A Tale of Two Cities. Pediatrics 2005;115:1513–1518
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