S3-Leitlinie Hämorrhoidalleiden: Kurzfassung

2021 
Hamorrhoidalbeschwerden sind in den westlichen Industrienationen ein haufiger Grund, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. In Deutschland kann mit ca. 3,3 Mio. Behandlungsfallen jahrlich gerechnet werden. Fur die Therapie stehen viele konservative und operative Methoden zur Verfugung. Im Jahr 2008 wurde in Deutschland initial eine S1-Leitlinie erstellt, die nun von der vorliegenden S3-Leitlinie abgelost wurde. Es wurde ein systematisches Review der Literatur (bis 2017) vorgenommen. Das Hamorrhoidalleiden kann am besten stadiengerecht behandelt werden, wobei nur vergroserte Hamorrhoiden mit Beschwerden therapiert werden sollten. Die verschiedenen konservativen und operativen Therapiemoglichkeiten werden ausfuhrlich erfasst und anhand der vorliegenden Literatur bewertet. Hamorrhoiden 1. und 2. Grades sind die Domane der konservativen Therapie (Sklerosierungs- und Gummibandligaturtherapie), Hamorrhoiden 3. und 4. Grades bedurfen in der Regel einer Operation. Bei der Therapiewahl sind neben den Stadien auch patientenspezifische Faktoren (Nebenerkrankungen, Medikamenteneinnahme, Vorgeschichte u. a.) zu berucksichtigen. Die verschiedenen Komplikationsmoglichkeiten der Methoden werden ausfuhrlich diskutiert und auch spezifische Patientenkonstellationen angesprochen (Einnahme von Gerinnungshemmern, chronisch-entzundliche Darmerkrankungen (CED), Schwangerschaft, Analthrombosen, HIV). Die neue S3-Leitlinie behandelt ausfuhrlich alle evidenzbasierten Aspekte des Hamorrhoidealleidens mit dem Ziel einer korrekten Diagnostik sowie einer stadiengerechten und patientenadaptierten Therapie.
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