Washington, D.C. als Prozess ¿ Zur räumlich-kontextuellen Situiertheit von NGO-Weltbank-Beziehungen

2004 
Nichtregierungsorganisationen (NGOs) erhalten seit einiger Zeit eine deutlich gestiegene Aufmerksamkeit im politischen und medialen Diskurs. Diese Entwicklung wird begleitet von einer mittlerweile intensiven sozialwissenschaftlichen Erforschung solcher Akteure aus unterschiedlichen empirischen und theoretischen Blickwinkeln. Aus geographischer Perspektive eigentumlich erscheint dabei der fehlende Bezug auf die raumlich-kontextuelle Situiertheit von NGO-Handeln. Der vorliegende Beitrag greift diese Leerstelle der NGO-Forschung auf. Es wird am Beispiel von NGO-Weltbank-Beziehungen in Washington, D.C. gezeigt, dass der sozioraumliche Kontext, in dem NGOs agieren, Auswirkungen auf deren Positionierung im Hegemoniebildungsprozess hat. Ein prozesshaftes und skalen-ubergreifendes "Place"-Verstandnis, das unserer Analyse zu Grunde liegt, erlaubt es, strukturalistische Argumentationslinien mit handlungstheoretischen Aspekten zu verknupfen und die alltaglichen Kampfe um Hegemonie aus einer dezidiert geographischen Perspektive zu untersuchen.
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