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Mammographiescreening

2014 
Die Mammographie ist derzeit die einzige zur Erkennung von Brustkrebsvorstufen oder fruhen Tumorstadien geeignete Diagnostikmethode, fur die ausreichende wissenschaftliche Evidenz zur Wirksamkeit als Fruherkennungsreihenuntersuchung (Screening) vorliegt. Im Gegensatz zu kurativen Medizin, die symptomatische Patienten untersucht, ist die weit uberwiegende Mehrheit der beim Screening untersuchten Frauen gesund. Obwohl Brustkrebs die haufigste Krebserkrankung der Frau ist und die Spezifitat der Mammographie 90 % betragt, ist die Mehrzahl der auffalligen Befunde falsch-positiv. Ein anderes Problem des Screenings ist der Nachweis von Karzinomen, die wahrend der verbleibenden Lebenszeit der Untersuchten nie klinisch relevant geworden waren (Uberdiagnose). Diesen Nachteilen stehen die fruhere Diagnose und Behandlung von Brustkrebserkrankungen gegenuber. Mehrere randomisierte Studien aus den 1960er und fruhen 1990er Jahren belegen die Reduktion der Brustkrebsmortalitat durch Mammographiescreening in der Grosenordnung von 20 %. Seitdem haben Fortschritte der Therapie des Mammakarzinoms die Heilungsraten auch bei fortgeschrittenen Tumoren verbessert. Der Gewinn einer fruheren Diagnostik fur die Uberlebensrate wird dadurch geringer; moglicherweise konnen aber Belastung und Kosten der Therapie vermindert werden. Fur Frauen zwischen 50 und 70 Jahren uberwiegen die Vorteile. Mammographiescreening wird deshalb empfohlen und in Deutschland als Deutsches Mammographiescreeningprogramm (DMSP) angeboten. Fur Frauen zwischen 40 und 49 sowie uber 70 Jahren hangt der Vorteil vom individuellen Brustkrebsrisiko und der Gesamtmorbiditat ab; das Mammographiescreening soll daher nur nach individueller Abwagung erfolgen.
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