DER WELTKONGRESS DER MUSIKBIBLIOTHEKEN IN FLORENZ (27. BIS 30. OKTOBER 1949)

2016 
setzte Compositiones wo nicht weit lieber als andere, wenigstens doch nicht ohne besonderen Vorzug an. Ja, es sind in unserem Schlesien an gewisen ortern wohl ehender solche Zeiten gewesen, da man nur allein eigenverfertigte musicalien produciret; woruber ich mich vorjetzo nicht eben auf etwas Speciales beziehen, sondern nur noch meine unvorgreiflichen gedanken also dazu setzen wil, das ich davor halte, das eben dergleichen bey Vorfallender Bequemlichkeit und gelegenheit zu thun, die groste Schuldigkeit eines Cantoris oder Musices directoris erfordern. Meines ortes Zwar Habe ich im hoc passu ... in Verflosnen Zeiten schon ruhmliche Vorganger gehabet . . ." Uber die Beschaffenheit seines Werkes ausert sich Tilgner so: „Die stucke an sich selbst sind nicht eben nach denen Opern, nach welche art bisweilen in Kirchen argerlich scheinet, eingerichtet, sondern mit Absicht auf alte Gott wohlgefallige andacht verfertigt, so das sie ohne Bedenken und Anstos in offentl. Gemeinen konnen musiciret werden . . . Mit denen Instrumenten und Singstimmen habe ich bisweilen gewechselt, weil auch hierinnen eine unverwerfliche Variation delectiren kan. Allzustark Habe ich sie nach der Beklagenswurdigen Schwache meiner InstrumentalAdjuvanten nicht einrichten durfen, sie sind daher desto leichter zu produciren. Ob nicht entweder Anti-Musici oder Neidische Gemuther etwas daran zu tadeln finden solten, davor kan ich nicht stehen, weil alles in der Welt diesen f atis unterworf f en . . ." So weit die Sprache der Dokumente. Auch sie zeugen von der Wahrheit des alten Sprichworts: „Silesia cantat!"
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