Journalismus, der es keinem recht macht?

2014 
Den Annahmen des Hostile-Media-Effekts zufolge sind involvierte Rezipienten selbst dann der Auffassung, die Medienberichterstattung zu einem kontroversen Thema begunstige das gegnerische Lager, wenn die Berichterstattung ausgewogen ist. Eine solche Wahrnehmung durch Rezipienten stellt ein Problem fur den Journalismus dar, weil sie zum Beispiel dazu fuhren kann, dass Rezipienten die Leistungen von Journalisten skeptischer bewerten. In einer Online-Befragung wurden Einflussfaktoren und Folgen des Hostile-Media-Effekts untersucht. Kritikern und Befurwortern von Windkraftanlagen wurde dazu ein Zeitungsartikel zum Thema vorgelegt. Die Ergebnisse bestatigen, dass Windkraftanlagen-Gegner den Artikel im Vergleich zu den Befurwortern als deutlich positiver gegenuber Windkraftanlagen ansehen. Weiteren Analysen zufolge wird der Hostile-Media-Effekt von einem generellen Vertrauen in Medien beeinflusst, nicht aber von der vermuteten Reichweite des Artikels. Als Konsequenz einer zunehmenden Hostile-Media-Wahrnehmung zeigt sich, dass die Qualitat des Artikels negativer eingeschatzt wird und bei Teilen der Stichprobe die Befurchtung steigt, er konne negative Wirkungen auf andere Rezipienten ausuben.
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