Affekte und Handlungsregulation beim Coaching

2018 
Eine wichtige Grundlage fur erfolgreiches Coaching ist dessen theoretisch-wissenschaftliche Fundierung (Greif 2008). Dennoch fehlt es Coaching an Theorie und Forschung (Moller et al. 2014), welche umfassend genug ist, um der Komplexitat der menschlichen Psyche gerecht zu werden. Wenn mit einfachen Losungen das Auffinden von Methoden gemeint ist, die nach dem Gieskannenprinzip bei allen Klient/innen in jedweden Situationen wirksam sein sollen, dann muss man damit rechnen, dass man einer Vereinfachungsillusion unterliegt. Einfache Methoden konnen aber durchaus auffindbar sein, wenn man sich der Komplexitat der individuellen Person und ihres Alltagskontexts stellt und den individuell relevanten Entwicklungsaspekt herausarbeitet: „Life becomes simple when we accept its complexity“ (Martens und Kuhl 2009, S. 19). Gleichzeitig scheint bei der Anwendung einer komplexen Theorie eine weitere Annahme zentral, damit Coaches ihrer Funktion als Unsicherheitsabsorbierer (Moller et al. 2014) genugen konnen: Ein Coach sollte zwar uber ein fundiertes theoretisches Wissen verfugen, aber „kann [und muss] […] fur seine Aufgabe nicht allwissend sein“ (Rauen 2003, S. 4). Diese beiden Annahmen lassen die konsequente Schlussfolgerung zu, dass die Anwendung der Grundprinzipien einer Theorie hilfreich und zielfuhrend sein kann, um eine einfache Bedienungsschnittstelle zu offerieren, die sich aber gleichzeitig auf ein hinreichend komplexes Rahmenmodell stutzt.
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