Metabolitenmuster der Valproinsäure zu Beginn und im Verlauf der Valproattherapie von Kindern mit BNS-Krämpfen

1989 
Valproat (VPA) hat als Antikonvulsivum auch im Kindesalter breite Anwendung gefunden, aber in diesem Alter ist diese Therapie mit einem relativ hohen Risiko der Hepatotoxizitat belastet, entweder in Form der reversiblen hepatischen Dysfunktion oder des irreversiblen Leberversagens (Dreifus et al. 1987; Brown 1988; Eadie et al. 1988). Klinische und experimentelle Studien haben eine Reihe von durch VPA induzierte biochemische Abweichungen erkennen lassen: Hemmung der β-Oxidation, der Synthese von Fettsauren, der Glukoneogenese, der Harnstoffsynthese, der Phosphorylierung und des Glyzinabbaus (Cotariu u. Zaidman 1988). Der Mechanismus der Hepatotoxizitat ist weitgehend ungeklart. Wahrscheinliche Ursache ist eine Hemmung der β-Oxidation mit Auftreten lebertoxischer ungesattigter VPA-Metabolite, insbesondere 4-en-VPA und dessen Folgeprodukten, die man bei Patienten mit Leberversagen nachgewiesen hat (Bohles et al. 1982; Kochen et al. 1983; Nau u. Loscher 1984; Dickinson et al. 1985; Eadie et al. 1988; Scheffner et al. 1988). Bisher gibt es keine klinisch-chemischen Parameter, die eine Fruherkennung der schwersten Komplikation, des toxischen Leberversagens ermoglichen. Ein besonders hohes Risiko ist assoziiert mit den Faktoren: Therapie in den ersten Lebensjahren, neurologische Ausfalle und Polytherapie. Diese fatale Reaktion tritt in der Regel zu Beginn der Therapie auf (erste 6 Monate) und ist nicht dosisabhangig (Dreifus et al. 1987).
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    10
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []