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Prostata: Anatomie und Physiologie

2020 
Die Prostata ist eine besondere Druse. Sie ist tief versteckt im kleinen Becken, umgeben von Fett, Bindegewebe, Beckenbodenmuskeln, Blutgefassen und Nerven. Sie wachst mit dem Alter, kann verschiedene Formen annehmen, die Harnblasenentleerung erheblich beeintrachtigen, chronisch oder akut entzundet sein oder zu unterschiedlich aggressiven Krebsformen entarten. Die Hauptaufgabe scheint die Mitbereitstellung und Verflussigung des Ejakulats zu sein. Ihre Epithelzellen sind derart reich mit Zitrat gefullt, dass einige Autoren sie als „Zitratorgan“ bezeichnen. Aus funktioneller (urodynamischer) Sicht ist v. a. der Prostatamittellappen von klinischer Relevanz, aus chirurgischer Sicht v. a. die Form des Prostataapex. Mikroskopisch ist sie aus einem fibromuskularen Stroma und Drusenzellen aufgebaut. Die Drusenzellen produzieren ein Sekret, welches reich an PSA, dem prostataspezifischen Antigen, ist. Es dient v. a. zum Verflussigen der Samenflussigkeit und findet sich somit in hohen Konzentrationen im Ejakulat wieder. Damit war das PSA einst ein wichtiger forensischer Marker bei Sexualdelikten. Das PSMA (prostataspezifisches Membranantigen) machte sich indes in der Diagnostik nach Prostatektomie einen Namen. Es ist ein Membranantigen und wurde erstmals 1993 sequenziert. Durch radioaktiv markierte Substanzen, die an das PSMA binden, konnen so Metastasen sichtbar gemacht werden. Insbesondere nach einer Prostatektomie kommt diese Diagnostik zum Einsatz. Zusammengefasst ist die Prostata anatomisch relativ „versteckt“ lokalisiert. Sie ist das Organ mit der hochsten Zitrat- bzw. Zinkkonzentration in unserem Korper. Je nach Form und Grosse kann sie die Urodynamik stark kompromittieren. Sie ist nicht nur bekannt als jener erste Ort, an dem die Prostaglandine einst entdeckt wurden.
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