Allopurinol-Hypersensitivitätssyndrom: Lebertransplantation nach Behandlung einer asymptomatischen Hyperurikämie

2014 
Anamnese: Ein 41 Jahre alter Mann wurde wegen einer asymptomatischen Hyperurikamie (9,2 mg/dl) behandelt. Es wurde eine Therapie mit 300 mg Allopurinol eingeleitet. Verlauf: 4 Wochen nach Beginn der Therapie entwickelte sich ein typisches Hypersensitivitatssyndrom (AHS) mit Hautausschlag (exfoliative Blasenbildung mit Einblutungen), Fieber, Eosinophilie und akutem Leber- und Nierenversagen. Es erfolgte eine orthotope Lebertransplantation. Folgerung: Das AHS ist eine lebensgefahrliche, iatrogene Erkrankung. Bei 2 % der Behandelten treten Hautausschlage auf, die unvermittelt und nicht vorhersehbar bei 0,4 % davon in ein AHS ubergehen, das wiederum bei 14–30 % todlich verlauft. Die Diagnose ist anfangs schwierig zu stellen. In der Pathogenese werden unterschiedliche Ursachen diskutiert, wobei auch eine genetische Komponente beteiligt ist. Die Hohe der Dosierung, die Nierenfunktion und Begleitmedikationen sind von Bedeutung. Bei einer asymptomatischen Hyperurikamie ist die Verabreichung von Allopurinol nicht indiziert. Liegt eine eindeutige Indikation fur eine Allopurinol Therapie vor, so ist mit der niedrigsten Dosis (100 mg) zu beginnen, und bei Bedarf unter strengen Kontrollen die Dosis langsam zu erhohen.
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