Hans Heinze und das Forschungsprogramm der Deutschen Gesellschaft für Kinderpsychiatrie und Heilpädagogik
2017
Zusammenfassung Als 1940 die Deutsche Gesellschaft fur Kinderpsychiatrie und Heilpadagogik (DGKH) gegrundet wurde, ubernahm deren Vorsitz zunachst der Leipziger Ordinarius fur Psychiatrie Paul Schroder und nach dessen Tod 1941 sein Schuler Hans Heinze (Brandenburg/H.), der sich gegen Werner Villinger (Breslau) durchsetzte. Als Hauptaufgabe der Fachgesellschaft wurde die Erforschung von Storungen der Intelligenz und des Verhaltens bei Kindern und Jugendlichen auf erbbiologischer Grundlage betrachtet. Im Ergebnis ihrer seit den 1920er Jahren betriebenen Forschungen sahen Schroder und Heinze anlagebedingte – also erbliche – Charaktermerkmale als ursachlich fur Verhaltensabweichungen bei Minderjahrigen an. Mithilfe einer von ihnen entwickelten Charakterologie glaubten sie, zuverlassige Prognosen uber die Entwicklungsfahigkeit und den „Wert“ eines Kindes fur die Gemeinschaft erstellen zu konnen. Wo die durch die „Anlage“ vorgegebenen „Grenzen der Erziehbarkeit“ erreicht waren, sollte auf Forderung verzichtet u...
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