Endoskopische Submucosa Dissektion (ESD) bei flächigen Polypen im Rectum bis 11cm Größe: Retrospektive Auswertung von 37 Fällen

2010 
Endoskopische Mucosaresektion (EMR) von grosen Polypen im Colorectum ist in herkommlicher Piecemeal-Technik mit einer Rezidivrate von ca 20% (10–46%) assoziiert. Zudem haben grose Polypen grosenabhangig ein progressives Risiko der malignen Entartung. Die ESD erlaubt eine „en bloc“ Resektion mit der Moglichkeit der genauen histo-pathologischen Evaluation des lateralen und vertikalen Absetzungsrandes. Methodik: Vom 28.3.06 bis zum 21.4.10 wurden 37 Patienten (ASA 2–4) mit einer flachen oder flach-erhabenen polypoiden Lasion uber 2cm Grose im Rectum mittels ESD behandelt. Mittlere Alter der Patienten 67 Jahre (49–85J.), 14 F, 23M. 8/37 (21%) vorangegangene lokale Therapie (4 einmalige EMR, 2 zweimalige EMR, 2 mit chirurgischer Vortherapie). 21/37 (57%) distales Rectum, 10 (27%) mittleres Rectum 6 (16%) proximales Rectum. Ergebnis: 33/37 Lasionen makroskopisch „ en bloc“ (89%). Makropathologische Grose der Formalin fixierten auf Kork gepinnten Resektate zwischen 2,2 bis 11cm Langsdurchmesser, 3,11 bis 70,8 cm2 unter Annahme eines Ovals, 30/37 Polypen >/=4cm Grose. Histologisch eindeutig komplette Entfernung bei 21/37 Resektaten, in 8/37 reichte die Resektion bis knapp an die Randkoagulation (ges. 78%). Histo-pathologisch: 3x Adenokarzinom, 1x neuroendokrines Karzinom, 1x kleinzell. B-Zell-Lymphom (5/37; 13%). 2x vill. Adenom mit LGD, 30 tub. oder tub.-vill. Adenom, davon 12x LGD, 18x HGD (18/32=56%). Komplikationen: 2 Perforationen (5,4%), konservativ, 1x mit OTSC Makroclip, 1x mit Vakuumschwamm erfolgreich behandelt. 2 nicht Hb-relevante Blutungen am Tag 1 und Tag 11p.i., letzterer unter high dose Heparin bei Klappenersatz (5,4%). Ein Patient mit zirkularer Abtragung uber 8cm im dist. Rectum=> Striktur=>3x erfolgreich Ballon-Dilatationen. Nachbeobachtung: median 273 Tage (7–1492). 1x fragl. Rezidiv nach 19 Mo (=> R0). Schlussfolgerung: ESD bei ausgedehnten Mucosalasionen im Rectum ist eine vielversprechende neue endoskopische Technik. Die hohe Rate von 62% an Karzinomen oder Adenomen mit HG-Dysplasien in unserem Kollektiv, scheinen den erhohten Aufwand der ESD zu rechtfertigen. Die ESD ermoglicht dem behandelnden Arzt aufgrund des aussagekraftigeren histo-pathologischen Befundes dem Patienten eine klare Behandlungsstrategie zu empfehlen.
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