Weniger ist mehr – Rauchfreiberatung durch Familienhebammen

2012 
Hintergrund: Die Pravalenz des Tabakrauchens wahrend der Schwangerschaft ist bei sozial benachteiligten Frauen in Deutschland hoch. Auch der Wiedereinstieg in das Rauchen kurze Zeit nach der Geburt des Kindes ist in dieser Bevolkerungsgruppe besonders wahrscheinlich. Wahrend und nach der Schwangerschaft sind Hebammen als Vertrauenspersonen pradistinierte Ansprechpartnerinnen. Familienhebammen spielen eine wichtige Rolle wahrend und vor allem nach der Schwangerschaft, da sie junge Mutter bzw. Familien in belasteten Lebenssituationen und ihre jungen Kinder ein Jahr lang nach der Geburt weiter betreuen. Das Ziel des Projekts ist die Entwicklung, Erprobung und nachhaltige Integration eines Moduls „Rauchfreiberatung“ in die Qualifizierung zur Familienhebamme in Niedersachsen. Methode: Von einem interdisziplinaren Team, bestehend aus Hebammen, Praventions- und Tabakkontrollexpertinnen wurde ein Curriculum entwickelt und in eine 2,5-tagige Seminarkonzeption uberfuhrt. Diese beinhaltet neben einem Einfuhrungsteil und einer Anwendungsphase des Gelernten uber 4–8 Wochen, eine weitere Veranstaltung zur Vertiefung. Die Vorbereitung des Vertiefungstags durch die Erarbeitung eines eigenen Fallbeispiels ermoglicht eine besonders praxisnahe Diskussion und soll dazu beitragen, die Beratungskompetenz weiter zu erhohen. Die Evaluation des Seminars erfolgt anhand einer Pra-Post Befragung. Den Seminarteilnehmerinnen werden Fragen zu Wissen und Einstellungen rund um das Thema „Rauchfreiberatung“ gestellt. Um auch von Frauen bzw. Familien, an denen das Beratungsangebot durch die Familienhebammen erprobt wurde eine Ruckmeldung zu erhalten, wurde eine uberwiegend abbildungsorientierte Feedback-Postkarte entwickelt und eingesetzt. Ergebnisse: Das Curriculum beinhaltet die Schwerpunkte: Epidemiologie des Tabakrauchens, Diagnostik und Behandlung der Tabakabhangigkeit, Grundlagen der motivierenden Gesprachsfuhrung anhand der Rauchfreiberatung, Praxisubungen/Rollenspiel, Kommunikation in schwierigen Situationen, Tool-Box und eine Praxis- und Fall-Reflektion. Bislang haben 41 Familienhebammen an den Seminaren teilgenommen. Ergebnisse der Evaluation der Seminarinhalte aus der Pra-post Befragung werden prasentiert. Einschatzungen des Rauchfrei-Beratungsangebots durch bereits beratene Frauen bzw. Familien werden vorgestellt und diskutiert. Diskussion: Die Entwicklung des Curriculums zum Seminarangebot „Weniger ist mehr“ ist Ergebnis eines interdisziplinaren Arbeitsprozesses von Hebammen und TabakkontrollexpertInnen. Nach Abschluss der Seminare und Evaluationen kann beurteilt werden, ob und in welchem Mase mit der entwickelten Seminarkonzeption praxisrelevante Fertigkeiten und Wissensinhalte fur die Zielgruppe der Familienhebammen vermittelt werden konnten.
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