Das cholangiozelluläre Karzinom aus der Sicht des Internisten und des Chirurgen

2009 
Cholangiokarzinome oder cholangiozellulare Karzinome (CCC) sind seltene Tumoren des biliaren Systems mit einer Inzidenz von 2–4/100.000 Einwohner und pro Jahr. Zu ihnen zahlen die perihilaren Gallengangskarzinome (Klatskin-Tumoren, mit ca. 60% die haufigste Cholangiokarzinome), die peripheren (intrahepatischen) Cholangiokarzinome, das Gallenblasenkarzinom, die Karzinome der extrahepatischen Gallengange und das periampullare Karzinom. Zum Zeitpunkt der Diagnose ist nur bei etwa 30% der Patienten eine chirurgische Resektion als einzige kurative Therapieoption moglich. Die Lebertransplantation ist wegen der hohen Rezidivrate derzeit nur in ausgewahlten Einzelfallen indiziert. Die Prognose von nichtresektablen Cholangiokarzinomen ist mit einer mittleren Uberlebenszeit von 6–8 Monaten schlecht. Die wichtigste therapeutische Masnahme im Rahmen der „best supportive care“ ist die Beseitigung der Cholestase (endoskopisch, perkutan oder chirurgisch), um einer Cholangitis oder Cholangiosepsis vorzubeugen. Durch eine systemische Chemotherapie lasst sich eine Tumorstabilisierung in ca. 60% der Falle erreichen. 5-FU und Gemcitabin sind die derzeit am haufigsten eingesetzten Substanzen, mit den besten Ansprechraten, wenn sie mit einem Platinderivat kombiniert werden. Multimodale Therapiekonzepte unter Einbeziehung einer photodynamischen Therapie, einer transarteriellen Chemoembolisation oder einer perkutanen Strahlentherapie konnen im Einzelfall erfolgreich sein und zu langjahriger Tumorkontrolle fuhren.
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