Moderne Migränetherapie – fachübergreifende Versorgung im Langzeitverlauf

2020 
Die Migrane tritt mit sehr hoher Lebenszeitpravalenz und einer gravierenden krankheitsbedingten Behinderung auf. Dadurch entsteht ein hoher und kontinuierlicher Behandlungsbedarf dieser neurologischen Kopfschmerzerkrankung, der nicht allein durch das neurologische Fachgebiet gedeckt werden kann. Dies gilt insbesondere fur den Langzeitverlauf, der meist uber Jahrzehnte begleitet werden muss. Die Diagnose wird mithilfe der diagnostischen Kriterien der International Headache Society (International Classification of Headache Disorders, 3. Ausgabe [ICHD-3]) anhand des klinischen Phanotyps gestellt. Sie erfordert bei komplexen neurologischen Symptomen eingehende differenzialdiagnostische Uberlegungen, die spezielle fachneurologische Erfahrungen voraussetzen. Dies gilt auch fur die Verlaufskontrolle bei komplexen therapeutischen Fragestellungen. Die Akuttherapie mit Antiemetika, Analgetika und Triptanen hingegen kann, solange sie effektiv ist und an weniger als 10 Tagen im Monat erfolgt, von Internisten und Allgemeinarzten durchgefuhrt werden. Dies gilt auch fur die medikamentose Prophylaxe mit Nahrungserganzungsstoffen, Antihypertensiva und trizyklischen Antidepressiva. Ist diese Therapie erfolglos, kommen Prophylaktika zum Einsatz, die ein vertieftes spezialisiertes Wissen erfordern, was sich auch in formalen Auflagen zur Verordnungsfahigkeit widerspiegelt. In die Behandlung sollten dann Neurologen und Schmerztherapeuten eingebunden werden. Das gilt insbesondere fur den Einsatz von Onabotulinumtoxin A und monoklonalen Calcitonin-gene-related-peptide(CGRP)-(Rezeptor)-Antikorpern.
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