Felix culpa–die philosophisch-theologische Sicht

2008 
Der liturgische Begriff der felix culpa erfahrt in neuzeitlichem Zusammenhang eine Deutung, welche die christologisch geschichtliche Dimension des Gedankens ausblendet und die Sunde Adams mit ihren Folgen als Ubergang vom Zustand der Natur zu dem der Kultur begreift (Kant und andere). Vor diesem Hintergrund zeigt der Blick auf die mittelalterliche Deutungsgeschichte, dass es auch in dieser Epoche christologisch geschichtlich schwache (Eriugena) oder neutrale (Cusanus) Interpretationen der felix culpa gibt. Diesen Positionen steht ein Deutungstyp gegenuber, der sich kirchlich durchgesetzt und in Augustinus oder Thomas von Aquin seine Reprasentanten gefunden hat: Die Schuld des Urmenschen kann nur dann als »glucklich« gelten, wenn die Erlosungstat Christi als eigentliche Antwort auf die menschliche Sunde angesehen wird.
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