Schutzwirkung von Hüft- und Rückenprotektoren für Alltag und Sport

2016 
Zusammenfassung Hintergrund Fur den Bruch des Knochens bei huftnahen Frakturen sind v.a. seitliche Krafte von mehr 1-2 kN bei alteren und 8 kN bei jungeren Personen verantwortlich. Material und Methoden Um die Schutzwirkung von Huft- und Ruckenprotektoren (HP/RP) zur Minderung der Aufprallkrafte zu testen, wurde eine Kegelkugel (3,1 kg) aus verschiedenen Hohen (H: 25–100 cm) auf 29 verschiedene Protektoren, die auf einer Kraftmessplatte positioniert waren, fallen gelassen. Die verbleibenden Kraftspitzen (KS) und Verzogerungen bis zur Kraftspitze (VKS) wurden gemessen. Ergebnisse Schon bei einer Fallhohe von 45 cm wurden ohne Protektor KS von 16,2 kN gemessen. Bei den 14 orthopadischen HP reduzierten sich die KS im Mittel auf 1,6 kN (H25) bzw. 9,9 kN (H100) mit VKS von 5,6 ms (H25) bzw. 3,9 ms (H100). Bei den 7 Sport-HP reduzierten sich die KS auf 3,3 kN (H 25) bzw. 12,4 kN (H100) mit VKS von 2,1 ms (H25) bzw. 1,5 ms (H100). Bei den 12 Sport-RP reduzierten sich die KS auf 2,1 kN (H25) bzw. 6,6 kN (H100) mit VKS von 5,3 ms (H25) bzw. 2,8 ms (H100). Schlussfolgerungen Insgesamt uberschreiten die verbleibenden KS aktueller Protektoren oft und schnell vermeintlich vertragliche Krafte fur Knochenfrakturen, v.a. bei alteren Personen. Protektoren konnen die hohen Erwartungen noch nicht erfullen und werden in ihrem Schutzvermogen deutlich uberschatzt. Sie sollten eine Dicke von mindestens 15 mm haben, bevorzugt viskoelastisches Material in Kombination mit einer Hartschale. Sport-HP zeigen noch grose Defizite. RP schutzen nur vor direkten Kontusionen, nicht jedoch vor axialen Kompressionen oder die HWS.
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