Marktkonzentrationstrend steigt in Dienstleistungsmärkten deutlich

2021 
Studien dokumentieren weltweit steigende Marktkonzentration, Gewinne und Preisaufschlage in vielen Wirtschaftssektoren seit den 1980er Jahren. Doch die Datenanalyse nach Wirtschaftszweigen entspricht nicht den okonomisch relevanten Markten im Sinne des Wettbewerbsrechts. Berechnungen auf Basis eines neuartigen Datensatzes uber relevante Markte zeigen hingegen, dass die Marktkonzentration in Deutschland zwischen 1995 und 2014 zwar sehr heterogen, aber der durchschnittliche Trend stabil ist. Im verarbeitenden Gewerbe verharrt er auf einem hohen Niveau, in den Dienstleistungsmarkten nimmt die durchschnittliche Konzentration um 41 Prozent zu. Dies ist sowohl in anderen Landern wie Frankreich oder dem Vereinigten Konigreich als auch in EU- und weltweiten Markten zu beobachten. Die Konzentrationsniveaus korrelieren mit Markteintrittsbarrieren, wahrend eine strenge Fusionskontrolle der Konzentration entgegenwirkt. Immaterielle Investitionen als moglicher Indikator von erhohter Effizienz spielen hingegen nur in EU- und weltweiten Dienstleistungsmarkten eine Rolle. Die Kartellbehorden sollten in ihrem Bemuhen um eine effektive Wettbewerbspolitik nicht nachlassen, um Wettbewerbsverzerrung durch Marktkonzentration zu verhindern. Andere Politikbereiche mussen ebenso dazu beitragen, Eintrittsbarrieren zu reduzieren.
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