Partizipative Forschung in Palliative- und Dementia Care als Beitrag zur Demokratisierung der Sorge

2016 
Fragen nach der angemessenen Unterstutzung und Sorge fur hochaltrige, demenziell veranderte und sterbende Menschen sind immer in ihrer grundsatzlichen gesellschaftspolitischen Bedeutung zu reflektieren und zu verstehen. Die Zukunft einer „sorgenden Gesellschaft“ (Caring Society) hangt wesentlich von der ethischen Verantwortlichkeit der Politik ab. Die pluralen Wertorientierungen und Lebensentwurfe der spaten Moderne erfordern die Entwicklung von politischen Prozessen, die den ethischen Diskurs zur Organisation gesellschaftlicher Sorge fordern. Eine solcherart gestaltete „Politik der Sorge“ nimmt sich Fragen des gerechten Zugangs zu Sorgeleistungen, der gesellschaftlichen Verteilung von Sorgearbeit, der Sorgeokonomie und damit der erforderlichen Rahmenbedingungen einer „Demokratisierung der Sorge“ an. Wir sehen es als Aufgabe der Wissenschaft diese Fragen in unseren partizipativen Forschungsprojekten in Palliative- und Dementia Care aufzunehmen und in den gesellschaftspolitischen Diskurs einzubringen. Entlang von drei konkreten Forschungszusammenhangen werden die Moglichkeiten und Grenzen dieses Anliegens diskutiert. Fur die zukunftige Gestaltung partizipativer Forschungsprozesse in Palliative- und Dementia Care leitet sich daraus ab, die zivilgesellschaftliche Beteiligung zu starken, sowie die Interventionen in politische Diskurse zu intensivieren. Damit verbunden ist ein Paradigmenwechsel im Verstandnis gesellschaftlicher Problemlosungsstrategien: Von der Hoffnung in die Entwicklung von ExpertInnenorganisationen und spezialisierten Professionen hin zum Vertrauen in die Potentiale zivilgesellschaftlicher Beteiligungs- und Demokratisierungsprozesse.
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