SCHNELLBEURTEILUNG KORROSIONSBEANSPRUCHTER SPANNLITZEN

1991 
Spannbetontragwerke weisen am Spannstahl haeufig Korrosionsschaeden infolge unvollstaendig verpresster Spannkanaele auf. Bei der Tragwerksueberpruefung wird dabei oft ein optischer Eindruck des Korrosionszustandes an freigelegten Spanngliedern beziehungsweise mittels endoskopischer Betrachtung gewonnen. Eine Beurteilung der mechanischen Eigenschaften des korrodierten Spannstahls war bisher kaum moeglich. Ziel der Arbeit war es, anhand ausgebauter Spannlitzen und Betonproben eines zu sanierenden Brueckentragwerkes, die Zuordnung eines optisch erkennbaren Korrosionszustandes zu mechanischen Schaedigungsklassen zu erreichen. Die durchgefuehrten Laboruntersuchungen sollten statistisch abgesicherte Aussagen hinsichtlich der Resttragfaehigkeit des Spannstahls liefern. Die Untersuchungen wurden an 7-draehtigen kaltgezogenen Spannlitzen St 1670/1870, F 52, mit einem Einzeldrahtdurchmesser von 3,0 - 3,2 mm durchgefuehrt. Die Untersuchungen zeigten, dass eine visuelle Einteilung der Korrosionsschaedigung am Spannstahl in fuenf bis sechs Korrosionsklassen moeglich ist. Dabei ist es nicht von Bedeutung in welchem Umgebungsmilieu die Schaedigung stattgefunden hat. Statische Zugversuche zeigten, dass die bekannte Korrosionsversproedung von Spannlitzen in erster Linie das plastische Dehnvermoegen sowie die Zugfestigkeit des Stahls reduziert, waehrend Streckgrenze und E-Modul weitgehend unbeeinflusst bleiben. Es ergab sich eine deutliche Trennung der einzelnen Korrosionsklassen anhand der plastischen Deformation. Die nach OEN B 4258 bestimmte Dauerschwingfestigkeit der kaltgezogenen Spannlitzen ergaben, ausser in der hoechsten Korrosionsklasse, nur geringfuegige Abweichungen.
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