Allgemeine Haltungen und Umgangsweisen
2010
In einer Schrift zweier US-amerikanischer Protagonisten der Anti-Aging-Bewegung findet man folgendes enthusiastische Versprechen: »Indem Sie Ihren Mangel an Wachstumshormonen ausgleichen, konnen Sie Ihre Vitalitat, Ihre Gesundheit, Ihr auseres Erscheinungsbild und Ihre Sexualitat wiedererlangen. Zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit gelingt es uns, in den Alterungsprozess einzugreifen, viele Aspekte von Jugendlichkeit wiederherzustellen, Krankheiten zu verhindern, die Lebensqualitat grundlegend zu verbessern, ja vielleicht sogar die Lebensspanne zu verlangern. Der ›Jungbrunnen‹ befindet sich in den Korperzellen eines jeden von uns« (Klatz/Kahn 1998, 15; Ubers. K. G.). Der hier als neu und revolutionar dargestellte Versuch, in den menschlichen Alterungsprozess einzugreifen, um eine Verjungung und im Idealfall sogar eine Verlangerung der Lebensspanne zu erzielen, ist keineswegs eine Neuheit der 1990er Jahre. Vielmehr lasst sich der Menschheitstraum von der Lebensverlangerung bis weit in die Geschichte zuruckverfolgen, was auch seinen Ausdruck in zahlreichen Mythen zu diesem Thema gefunden hat (Gruman 2003, 29–42). Wohl anderten sich die Motive wie die Methoden, doch immer war dieses Bestreben untrennbar verknupft mit dem zeitgenossischen Altersbild und Vorstellungen von Sterben und Tod (Haber 2004, 515 u. 520).
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