Experimente alternativ dokumentieren

Seit vielen Jahren, insbesondere seit der Veroffentlichung der PISA Ergebnisse, wird von Lehrerinnen und Lehrern ein bewussterer und differenzierterer Umgang mit der Heterogenitat von Lerngruppen im (Chemie-) Unterricht gefordert. In den Blick geraten zahlreiche Differenzierungsmoglichkeiten, die versuchen, den individuellen Schuler entsprechend seiner entwicklungs- und lernpsychologischen Voraussetzungen in seinem Lernen optimal zu fordern. Voraussetzung fur die Entwicklung und Implementierung geeigneter Differenzierungsmasnahmen ist die Fahigkeit der Lehrenden, die Lernfahigkeiten und -schwierigkeiten der Lernenden diagnostizieren zu konnen. Demnach ist die ganzheitliche Diagnose ein wesentlicher Bestandteil der Lehrerkompetenz. Neben dem Regelunterricht (formales Lernen) bieten auch auserschulische Aktivitaten (informelles bzw. nicht-formales Lernen, wie z. B. Wettbewerbe, Schulerexperimentiertage u. a.) fur die Lehrenden die Moglichkeit, Diagnosefahigkeiten zu entwickeln und geeignete Differenzierungsmasnahmen zu erproben und zu evaluieren. Der vorliegende Beitrag beschreibt ein Projekt, dessen kurzfristiges Ziel es ist, alternative Formen fur die Dokumentation von Experimenten als Differenzierungsmasnahmen zu erproben. Langfristig zielt das Projekt darauf ab, diese Differenzierungsmasnahmen auch im Hinblick auf ihre Eignung als Diagnoseinstrument zu hinterfragen und damit einen Beitrag zur Forderung der diagnostischen Kompetenz in der Lehrerbildung zu leisten. For many years, especially since PISA, teachers have been expected to reflect possibilities of individual learning in (chemistry-) school lessons. Several approaches dealing with students' individual cognitive and conceptional ideas have been developed. As a prerequisite to develop and implement appropriate differentiation principles teachers should have the ability of diagnosing students' learning conditions, abilities and difficulties. Consequently holistic diagnosis is an essential element of teacher competence. Apart from the school context (formal learning) also extracurricular activities (informal learning- settings, like competitions and out-of-school lab-days) offer opportunities for the teachers to develop diagnostic competences and to sample and evaluate differentiation and supporting measures for the students. This paper describes a project which in a short term aims at testing whether alternative forms of documenting experiments can serve as an equivalent differentiation offer. In the long term it aims at examining whether these differentiation measurements can also serve as diagnostic instruments and therefore enhance diagnostic competence in teacher education.