GIS-Modellierung periglazial beeinflusster Verwitterungsdecken in Mittelgebirgen

2011 
Das vorgestellte GIS Werkzeug ist die Um-setzung eines Landschaftsentwicklungs-modells (LEM). Dieses LEM soll der Vor-hersage des Ausgangsmaterials der Boden-bildung in der Flache dienen. Im Besonde-ren ist die prozessorientierte Model¬lierung periglaziarer Lagen (AD HOC AG BODEN 2005), in der deutschsprachi¬gen Literatur auch als Deckschichten be¬kannt (vgl. ALTERMANN et al 2008), erklar¬tes Ziel der Entwicklung. Das LEM wurde speziell fur die Anwendung im Bereich des eiszeitlich unvergletscherten mitteleuropaischen Berg-lands (Festge¬steinsbereich) entwickelt. Der Begriff Regolith wird hier nach SCOTT&PAIN (2008, S.1) als die Schicht zwischen „frischem Festgestein und frischer Luft verstanden“. Diese enthalt so-mit sowohl in situ verwittertes Material als auch Beimengungen von Fremdmaterial aus Transportgeschehen. Im Sinne eines deduktiven Modells (BOHNER 2006) versucht das hier vorge-stellte LEM prozessorientiert Regolith-eigenschaften zunachst fur einen speziellen Naturraum zu modellieren. Daten zum Regolith sind nur luckenhaft vor¬handen: zwischen flachenhaften Daten zu Boden, die meist als analoge oder digitale Bodentypenkarten vorliegen, und flachen¬haften Daten zur Geologie der Festgesteine, als Geologische Karten, klafft eine Datenlucke. In dieser Lucke be¬findet sich der Regolith bzw. befinden sich die Verwitterungsdecken aus autochthonem und allochthonem Lockermaterial. Universitat Hamburg Institut fur Geographie Bundesstrase 55 20146 Hamburg Die holozane Bodenentwicklung allerdings findet jedoch auf genau diesem Material statt und adaptiert somit die Material-eigenschaften des Regoliths: beispielswei-se sind Korngrosenzusammenset¬zung, Lagerungsdichte, Mineralzusammen-setzung und Porenvolumen direkt abhangig von den physikalischen Eigenschaften des Ausgangsmaterials. Durch Prozesse der Bodenbildung werden diese Eigenschaften im Lauf der weiteren Entwicklung zwar verandert, jedoch ist das Ausgangsmaterial fur die Boden stark pragend und paust sich lange Zeit in den Eigenschaften der Boden durch. Dazu kommt, dass in vielen Fallen der Regolith wesentlich machtiger als der sich darauf be-findende Boden ist. Zur Umsetzung des LEM wurde ein vor-handenes Landschaftsentwicklungsmodell (GOLEM (Geomorphic/Orogenic Landscape Evolution Model) von TUCKER & SLINGERLAND 1997) mit Genehmigung des Autors in die Umgebung des open-source-GIS SAGA (CONRAD 2007) uber-fuhrt, in wesentlichen Teilen uberarbeitet und erweitert.
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