Pulmonale Pichia guilliermondii-Infektion – Eine seltene Differenzialdiagnose pulmonaler Rundherde

2016 
Ein Patient stellte sich mit stechenden, atemabhangigen rechtsthorakalen Schmerzen und Ruhedyspnoe vor. Die korperliche Untersuchung und das EKG erbrachten keine relevanten Befunde. Im Labor fielen ein erhohtes CRP, eine Leukozytose, elevierte D-Dimere sowie eine respiratorische Partialinsuffizienz auf. Eine Thorax-Angio-CT ergab unklare pulmonale Rundherde (RH). Die Bronchoskopie war makroskopisch unauffallig. In der BAL wurden Hefepilze sowie vermehrt immunseneszente Zellen (CD57+) identifiziert. Histologisch ergab sich aus einem Lungenteilresektat eine epitheloidzellig-granulomatose Entzundung. Molekularpathologisch wurde ein myzetales Genom, im Speziellen Pichia guilliermondii (PC) nachgewiesen. Die Therapie mit Fluconazol war erfolgreich. PC verursacht selten Candidamien, bei immunsupprimierten Patienten vermehrt. Dies ist u. E. in Europa der erste beschriebene Fall einer PC-Infektion bei einem Patienten, der abgesehen von einem Diabetes Typ 2 keine Pradisposition fur eine Infektion mit opportunistischen Erregern aufwies. Fazit: Bei unklaren pulmonalen RH, insbesondere bei pradisponierenden Faktoren, sollte auch an eine Pilzinfektion durch diese Erregergruppe gedacht werden.
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