Bereitschaft zur Corona-Schutzimpfung und Gesundheitskompetenz. ÖPGK-Factsheet. Version 02/2021

2021 
Die im ersten Quartal 2020 von der WHO ausgerufene Corona-Pandemie stellt grose Herausforderungen an die offentliche Gesundheit. Um die Ubertragungsketten dieser Infektions-Erkrankung zu unterbrechen, ist die Mitwirkung der Bevolkerung unverzichtbar. Die Entscheidungen, die Menschen auf Basis ihrer Gesundheitskompetenz treffen, beeinflussen nicht nur ihr eigenes Infektions- und Erkrankungsrisiko, sondern auch das Risiko ihrer Mitmenschen. Daher ist es essenziell, dass Menschen die Situation ausreichend verstehen und ausreichend motiviert sind, verantwortungsvolle Entscheidungen fur sich und andere zu treffen. Neben der Entscheidung einen Mund-Nasen-Schutz zu verwenden, ausreichend Abstand zu halten und die Hygieneregeln zu befolgen, gilt die Entscheidung, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, als wesentlich, um die Corona-Pandemie mittelfristig eindammen zu konnen. In der osterreichischen Bevolkerung ist eine deutliche Polarisierung in puncto Corona-Schutzimpfung erkennbar (hohe Zustimmung bei einem Teil der Bevolkerung bei gleichzeitig hoher Ablehnung bei einem anderen Teil der Bevolkerung). Die Bereitschaft sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen ist in der Bevolkerung ungleich verteilt, mit einer hoheren Impfbereitschaft bei Mannern, Personen ab 60 Jahren, Menschen mit Matura oder einem hoheren Bildungsabschluss und Menschen mit chronischen Erkrankungen und Gesundheitsproblemen. Wesentliche Faktoren, die zur Impfbereitschaft beitragen sind eine hohe Gesundheitskompetenz in puncto Impfentscheidungen, eine positive allgemeine Einstellung zum Thema Impfen, das allgemeine Impfwissen und die Einschatzung des Risikos, an Krankheiten zu erkranken, wenn man dagegen nicht geimpft ist. Im Durchschnitt schatzt jede(r) Funfte in Osterreich das Informationsmanagement in Sachen Impfungen (Informationen finden, verstehen, beurteilen, anwenden) als „(sehr) schwierig“ ein. Insbesondere das Beurteilen von Impfinformationen stellt eine grose Herausforderung dar. Fur das Thema Impfen zeigt die Gesundheitskompetenzforschung, dass leicht zugangliche, gut verstandliche, vertrauenswurdige, d. h. transparente, faktenbasierte und alltagsnahe Informationen zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz in Sachen Impfentscheidungen beitragen konnen. Die Vertrauenswurdigkeit und auch Anwendbarkeit von Impfinformationen wird insbesondere durch die Einbindung der Nutzergruppen in die Erstellung der Informationsmaterialien und -kampagnen unterstutzt.
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