Krasser Wandel – Wahrnehmung von Katastrophen und Katastrophenerinnerung

2014 
Wandel, der mit sehr hoher Dynamik und katastrophischen Folgen verlauft, kann als krasser Wandel (L. Clausen) bezeichnet werden. Unserem ubergreifenden Forschungsinteresse folgend fokussieren wir hier Wahrnehmungen sogenannter „Naturkatastrophen“, die freilich stets verschiedene soziale Komponenten besitzen. Obwohl krasser Wandel sich ob seiner Bedrohlichkeit – im Vergleich zu langsam verlaufendem Wandel – formlich der Wahrnehmung aufdrangt, eroffnet die Analyse mundlicher Berichte uber Katastrophenerfahrungen (im Kontext von uberschwemmungen in New Orleans, an der Oder, in Accra/Ghana sowie nach einem Vulkanausbruch im chilenischen Chaiten) ein Verstandnis der auch im Falle von krassem Wandel prozesshaft und schrittweise erfolgenden Wahrnehmung aktuellen Katastrophengeschehens sowie der sozialen Deutung solcher Situationen. Hieran schliest die Frage nach Katastrophenerinnerung als Ermoglichung wie auch als Hindernis adaquater Einschatzungen krassen Wandels an. Damit verbinden sich uberlegungen zu Chancen eines Lernens aus Katastrophenerinnerungen, sowie zu deren Zeithorizonten und Zeitperspektiven. Somit wird Katastrophenerinnerung hier nicht nur in ihren Vergangenheits-, sondern auch in ihren Zukunftsbezugen, d.h. als Zukunftserinnerung, betrachtet.
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