Untersuchung eines Doppelspitzschlägels aus dem römerzeitlichen Marmorsteinbruchrevier Spitzelofen in Kärnten, Österreich

2021 
Ein Doppelspitzschlagel aus dem romerzeitlichen Marmorsteinbruchrevier Spitzelofen in Karnten wurde untersucht, um dessen Herstellung und Einsatz bei der Marmorbearbeitung beurteilen zu konnen. Das Eisen wurde in Form von Luppen aus Rennfeuern erhalten. Inhomogene Kohlenstoffverteilungen im Schlagel konnen auf die Eisenherstellung im Rennfeuer sowie die Verarbeitung durch Schmieden zuruckgefuhrt werden. Das Eisen des Doppelspitzschlagels besteht weitgehend aus Stahl mit eutektoidem (0,8 % C) Kohlenstoffgehalt, wobei vor allem an der Spitze ein Gradient zu fast reinem Ferrit beobachtet wurde. Es wurden die erwarteten Stahlgefuge, wie Perlit, Zwischenstufe, Widmannstattscher Ferrit und Ferrit, gefunden, jedoch kein Martensit. Um dies abzuklaren, wurden Spitzen nachgeschmiedet und gehartet, wobei auch hier kein Martensit an den Oberflachen der Spitzen nachgewiesen werden konnte. Versuche zur Marmorbearbeitung mit einem nachgeschmiedeten Doppelspitzschlagel zeigten, dass eine regelmasige Nachbearbeitung der Werkzeuge notwendig war, was auch die im Steinbruchrevier gefundenen Schmiedeplatze erklart.
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