Preganjanja kristjanov in cesarji preganjalci pri latinskih krščanskih zgodovinarjih 4. in 5. stoletja

2008 
Die Abhandlung behandelt die Schilderung der Christenverfolgungen im romischen Reich und der als Christenverfolger eingestuften Kaiser in der lateinischen christlichen Historiographie des 4. und 5. Jahrhunderts, vor allem bei Laktanz, Orosius, Sulpicius Severus und Augustin in seinem Gottesstaat. Den Schwerpunkt bildet dabei der Vergleich zweier meist verbreiteten Schemen, wobei eine bei Lesern einen mehr oder weniger expliziten Eindruck erweckt, dass der Sieg des Christentums unter Konstantin auch das Ende der eigentlichen Christenverfolgungen bedeutet, die andere, vor allem von Augustin vertreten, aber sieht in den antichristlichen Masnahmen eine Konstante der Geschichte des christlichen Volkes. Zuerst wird auf die Vorgeschichte solcher Vorstellungen aufmerksam gemacht, wobei besonders Melito von Sardes und Tertullian einbezogen werden. Die beiden zahlten nur sehr wenige Kaiser zu den Christenverfolgern, und zwar diejenigen, die auch in der heidnischen Tradition als schlechte Herrscher gesehen wurden. Diese Methode, nur schlechte Kaiser als Verfolger erscheinen zu lassen, fand spater eine ziemlich breite Nachahmung. Sie wurde auch von Laktanz und dem jungen Euseb ubernommen. Die Darstellung des Laktanz in seiner Schrift Uber die Todesarten der Verfolger bildet eigentlich eine klassische Verwirklichung dieses Verfahrens. Der ehemalige Rhetoriklehrer wollte namlich nur diejenigen romischen Herrscher als Christenfeinde schildern, die auch in Augen der senatsnahen Historiographie problematisch erscheinen und zugleich auch eines schmachvollen Todes gestorben waren. Daher gab er die Zahl der Verfolgungen mit nur sechs an. Zu den Christenverfolgern zahlte er Nero, Domitianus, Decius, Valerianus, Aurelianus sowie die Tetrarchen. Bei Decius und einigermasen auch bei Aurelianus wich er damit von der heidnischen Historiographie ab, da diese vor allem Decius als einen guten Kaiser schilderte. Einen ahnlichen Standpunkt vertrat offensichtlich auch der junge Euseb, der aber spater in seiner Kirchengeschichte das Schema der zehn Verfolgungen entwickelte und auch einige ‘guten’ heidnischen Kaiser in seine Liste der Verfolger ubernahm (z. B. Trajan). Dieses Schema findet sich auch in der von Hieronymus verfassten lateinischen Uberarbeitung der Chronik Eusebs, obwohl es – wie auch in der Kirchengeschichte – theologisch nicht naher reflektiert wird. Hieronymus ruckte spater von dem Schema sogar ab und kehrte zu der begrenzten Verfolgerzahl des Laktanz zuruck. Sein Schuler Orosius gab der Theorie der zehn Verfolgungen jedoch ihre klassische und die meist verbreitete Form. Theologisch knupfte er sie an das alttestamentliche Schema der zehn agyptischen Plagen und entwickelte die These von dem Tod der Gotzen und des Heidentums uberhaupt als von der Strafe Gottes fur die zehnte und schlimmste Verfolgung unter den Tetrarchen, die er vor allem dem Kaiser Maximian zuschreibt. Obwohl er nicht wagt, explizit von dem Ende der Verfolgungen zu sprechen und noch die letzte Verfolgung, diejenige des Antichrist, in Aussicht stellt, ist seine optimistische Perspektive mehr als deutlich und garantierte seinem Schema eine enorme Popularitat im Mittelalter. Sulpicius Severus dagegen weicht von dem traditionellen Schema ab, indem er die zehnte Verfolgung als die noch bevorstehende Heimsuchung fur die Christen in die Zukunft verschiebt. Augustin lehnte die optimistische Vision seines ehemaligen Mitarbeiters in einer ungewohnlich scharfen Form ab, als er in dem 18. Buch seines Gottesstaates die Verfolgung als einen permanenten Zustand der Kirche schilderte. Dabei verwies er nicht nur auf die nachkonstantinische Entwicklung im romischen Reich unter Julian und Valens, sondern auch auf die Verfolgungen vor Nero, der allgemein als der erste Christenverfolger gesehen worden war, und auf die gegenchristlichen Masnahmen auserhalb des Reiches. Eine ahnliche Tendenz ist auch bei dem etwas fruher schreibenden Rufin zu erkennen, der den Schilderungen der staatlichen Repression gegen Katholiken unter Julian und Valens in seiner Kirchengeschichte sehr viel Aufmerksamkeit schenkt und damit die These vom Ende der Verfolgungen wirksam zuruckweist.
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