Inkontinenzchirurgie des Mannes: aktuelle Konzepte

2021 
Die Harninkontinenz des Mannes kann multifaktorielle Ursachen haben. Beim alternden Mann werden haufig Drangsymptome durch Alterungsprozesse sowie strukturelle Veranderungen der Prostata ausgelost. Demgegenuber ist die Ursache der Belastungsinkontinenz uberwiegend iatrogen und tritt am haufigsten nach der radikalen Prostatektomie auf. Weiterhin werden beim Mann oft Mischformen sowie auch eine Uberlaufinkontinenz aufgrund einer Prostatahyperplasie diagnostiziert. Bei nicht ausreichender Besserung unter konservativen Masnahmen wird eine operative Therapie empfohlen. Dabei liegt der Auswahl des chirurgischen Konzepts die Beschreibung der Ursache zugrunde, z. B. TURP (transurethrale Resektion der Prostata) bei Uberlaufinkontinenz oder Botulinumtoxin in den Detrusor bei persistierender Drangsymptomatik. Vor allem bei der Behandlung der postoperativen Belastungsinkontinenz spielen chirurgische Konzepte eine Schlusselrolle. Hierfur stehen heute diverse Optionen zur Verfugung, dazu zahlen kunstliche Schliesmuskel, Schlingensysteme, „bulking agents“ und Ballonsysteme. Eine operative Therapie sollte grundsatzlich jedem Patienten mit persistierender postoperativer Harninkontinenz und Therapiewunsch angeboten werden. Die Auswahl des geeigneten Verfahrens sollte neben patientenspezifischen Befunden in erster Linie anhand von Limitationen bzw. Kontraindikationen der verschiedenen Verfahren erfolgen. Zusatzlich fliesen Faktoren wie personliche Expertise des Behandlers sowie Praferenz des Patienten in die Entscheidung ein. Eine gezielte Diagnostik und genaue Abklarung der Inkontinenzursache sind die Schlussel fur die Auswahl einer adaquaten Therapie.
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