Die tiefe Hirnstimulation bei psychiatrischen Erkrankungen

2011 
Die fur Bewegungsstorungen wie M. Parkinson bereits etablierte und nachgewiesenermasen wirksame tiefe Hirnstimulation (THS) wird zunehmend auch als Therapiemoglichkeit fur psychische Erkrankungen in Betracht gezogen. Da sich auch fur dieses Anwendungsgebiet vielversprechende Behandlungsergebnisse bei anderweitig therapieresistenten psychiatrischen Erkrankungen haufen, stost die THS sowohl vonseiten der Grundlagenforschung als auch im Bereich der klinischen Versorgung auf zunehmendes Interesse. Gleichwohl handelt es sich bei dem Stimulationssystem um ein neurochirurgisch zu implantierendes Medizinprodukt – eine Tatsache, die nicht selten dazu veranlasst, Analogien zu fruheren psychochirurgischen Ansatzen der Ara Freeman zu ziehen. Zeigt man jedoch die historische Entwicklung der THS auf, was mit der vorliegenden systematischen, literaturgestutzten Ubersichtsarbeit beabsichtigt ist, wird deutlich, dass dieses Therapieverfahren keineswegs ausschlieslich aus dem unruhmlichen Zeitalter der Psychochirurgie hervorging. Vielmehr sind zwei andere, zum Teil parallel verlaufende Entwicklungsstrange zu berucksichtigen, auf denen das moderne Verfahren der THS basiert: Dabei handelt es sich einerseits um die lasionellen neurochirurgischen Verfahren wie Kapsulotomie oder Zingulotomie, die im Gegensatz zu den psychochirurgischen Eingriffen der Ara Freeman subkortikale Strukturen betreffen und wichtige Grundlagen fur die Zielpunktauswahl bei der THS lieferten, sowie andererseits um die Verwendung elektrischer Ladung zur Stimulation neuronaler Netzwerke.
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