쿠르트 슈비터스의 『안나 꽃에게』

2008 
Die Sinnlosigkeit des Dada-Textes wird hervorgehoben durch die externe Form: wie zufallig hingeworfen wirken die Worter. Schon hieraus lasst sich vermuten, dass ihre graphische Gestaltung wichtiger zu sein scheint als ihre semantische Botschaft. Die meisten Texte wollen daher gesehen bzw. wahrgenommen und nicht folgerichtig "gelesen" werden. Ihre Inhalte finden in jeder "unterstellten" Matrize, in jedem "gewunschten" Kontext und Denkmuster ihre Entsprechungen. Sucht man jedoch nach weiteren Anhaltspunkten fur eine genauere Erklarung, was ein dadaistisches Kunstwerk und damit den Unsinn auszeichnet, so findet sich "nichts" mehr: Bewusst wird der Unsinn auf den dadaistischen Status gepocht und will sich damit von anderer Kunst absetzen. Indem sich ihre Produkte als Kunstwerke vorstellen, tritt der Unsinn zu sich in Distanz und springt auf eine Meta-Ebene, von der aus er betrachtet werden will. Bei dem Gedicht "An Anna Blume" handelt es sich um eine Bild-Konstruktion von Schwitters. Dieses Gedicht hat gezielt keinen Sinn und fordert die Rezeption zu einer veranderten Sehweise gegenuber einer neuen Art von Literatur heraus. Kurt Schwitters Spiel mit Wortern, Lauten, Assoziationen, Grammatik und Redensarten tritt in dem Gedicht "An Anna Blume" zum ersten Mal in diesen Dimensionen auf und wird danach von Schwitters fast exzessiv, als groteskes Stilmittel genutzt. Die einzelnen, ablenkenden Satze, die diesem Gedicht beigegeben sind stehen zum Liebesantrag in keinem Verhaltnis. Sie bedeuten lediglich die Typisierung der Ablenkung durch Gedanken des Lesers. Die Parodierung konzentriert sich auf einen Gedichtstypus, dessen Relevanz fur "An Anna Blume" nachgewiesen werden kann, dem Liebesgedicht. Die Parodien greifen entweder auf die gesamte Text- und Gestaltungsstruktur des Gedichtes zuruck, und variieren diese nach Bedarf oder verwenden technisch einzelne, charakteristische oder auffallige Passagen des Gedichts, wie gezeigt in der Deklination einzelner Satze und Worter. Hinsichtlich des Exemplifikationsprozeses und der Intention des Autors kann man folgende Ergebnisse feststellen: "An Anna Blume" ist ein groteskes Gedicht, das die Typisierung des Liebesantrags inhaltlich besitzt. Schwitters verwendet darin Konventionalitaten, das heist Stile, Strukturen und Topoi traditioneller Liebeslyrik und Liebeslieder, wie zum Beispiel das Preislied auf die Liebe, das Spiel mit Namen, die Identitatsfrage, die Frage nach dem Wesen der Geliebten. Diese werden mit der Absicht kritischer Distanz und humoresker Wirkung verfremdet und mit neuen Elementen in Bezug genommen, um so eine allgemein verstandliche aber dennoch innovative kunstlerische Gestaltung zu erreichen. Als Mittel hierfur bedient sich Schwitters unter anderem der Trivialisierung, der Konventionen und Verfremdung.
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