Stellenwert der Sonographie in der Diagnostik der Kolondivertikulitis

2001 
Anhand einer retrospektiven Untersuchung des eigenen Krankengutes sowie der Durchsicht von prospektiven Studien der letzten 12 Jahre wird im folgenden Beitrag der Stellenwert der Sonographie in der Diagnostik der Kolondivertikulitis untersucht. Wahrend bei der retrospektiven Untersuchung die Sonographie lediglich eine Sensitivitat von 78,7% ergab, zeigten die prospektiven Studien in den letzten 12 Jahren eine wesentlich bessere Sensitivitat (zwischen 84 und 98%) und Spezifitat (zwischen 80 und 98%). Die Ursache der relativ niedrigeren Sensitivitat des Verfahrens im eigenen Krankengut ist in 85% der Falle technisch bedingt (ausgepragter Meteorismus bei Darmatonie, Adipositas, Lokalisation des entzundlichen Befundes im kleinen Becken, sowie Perforation einzelner Divertikel). In 15% der Falle liegen die Ursachen der falsch-negativen Diagnose in der Fehlinterpretation von pathologischen Kokarden (problematische Differentialdiagnose zwischen entzundlichem Darmerkrankungen, perforiertem Kolonkarzinom und ischamischer Kolitis). Weiterhin vermag die perkutane Sonographie nicht eine Fistelung darzustellen (enteroenterale, enterovesikale Fistel). Extraluminale Veranderungen, wie entzundliches Fettgewebe und odematose Veranderungen im Mesokolon, sind nicht sicher darzustellen. Auserdem ist das Verfahren vom Untersucher abhangig. Trotz dieser genannten Probleme eignet sich die Sonographie jedoch gut als Screeningmethode. Sie ist geeignet zur Verlaufskontrolle bei Divertikulitiden und zur Beurteilung des gesamten Abdomens. Des Weiteren ist die Sonographie aufgrund von geringen Kosten, fehlender Strahlenbelastung und Kontrastmitteleinsatz sowie jederzeitiger Verfugbarkeit eine wertvolle Methode in der Diagnostik von Kolondivertikulitiden.
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